Ein zauberhafter Wald im Avers

Im Cröterwald stehen Hunderte alter Bäume

Die eine Seite im Averstal ist baumfrei. Dafür stehen auf der anderen Seite Wälder mit bis zu 600 Jahre alten Arven und Lärchen. Warum wurden diese sogenannten Methusalem Bäume nicht genutzt? Dieser Frage ging eine Studie der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL nach, auf Anregung des Bergwaldprojektes. Vielen unserer Freiwilligen im Avers war nämlich aufgefallen, dass dort ausserordentliche viele und ausserordentlich alte Bäume stehen.

Die Kulturlandschaft Avers wird seit Jahrhunderten vom Menschen geprägt. Als die Walser im 11. Jahrhundert das Tal besiedelten, war ihr Ressourcenbedarf gross: Waldflächen wurden gerodet, um Weidefläche für ihr Vieh zu schaffen. Das Holz wurde als Bau- und Brennholz genutzt. Doch komplett baumfrei war das Avers seit seiner Besiedlung wohl nie. Nicht zuletzt, weil die Bäume auch lebend den Menschen dienten. Natürliche Produkte aus dem Wald, wie Arvennüsschen, Harz und Kienspahn wurden noch bis ins 20. Jahrhundert gesammelt. Die alten Bäume dienten dem Vieh als Unwetterschutz und verhinderten wohl auch das Anreissen von Lawinen.

So wurde dieser Wald sehr zurückhaltend genutzt, im Wissen um den Nutzen der lebenden Bäume. Zum Heizen im Winter verwendeten die Menschen neben dürren Ästen auch getrockneten Schafmist, was wiederum die Wälder schonte und so einen zauberhaften, alten Wald im Avers entstehen liess.

SRF News zum Wald im Avers

Specht 03/22 zum Thema Wald im Avers

Pubikation der WSL «Zur Geschichte der Wälder im Avers»

Projektwochen im Avers

 

 

Altehrwürdige Lärchen im Cröterwald, Avers GR
Mittels einem Zuwachsbohrer wurden von knapp 900 Bäumen Bohrkerne entnommen
Mitarbeiter von der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) bei der Kontrolle der Probe.
Freiwillige vom Bergwaldprojekt beim Durchforsten im Avers.

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