Ort & Landschaft
Ort
Das Hochtal Avers ist geprägt von der jahrhundertealten Bewirtschaftung durch die Walser. Wo immer möglich wurden Wälder zugunsten von Weiden und Wiesen gerodet. Einzig an Steillagen und Schattenhängen wurden Wälder zur Nutzung von Holz und anderen Waldprodukten erhalten. Viele Lärchen und Arven konnten so über hunderte von Jahren überleben und bilden heute Wälder aus beeindruckenden Baummonumenten.
Wald und Kulturlandschaft
Die Kulturlandschaft im subalpinen Bereich des Avers, bestehend aus Wiesen, Alpweiden und lichtem Lärchen-Arvenwald bildet einen einzigartigen, vernetzten und national bekannten Lebensraum mit grosser Biodiversität und hohem landschaftlichem Wert. In den steilen Lagen ist der Wald ein wichtiger Schutzwald.
Wie im gesamten Alpenraum hat im hochgelegenen Walsertal Avers – bedingt durch den Strukturwandel der Landwirtschaft und den Klimawandel – das Einwachsen der wertvollen Kulturlandschaft eingesetzt. Die vorherrschenden Weidwälder zeigen eine deutliche Verdichtung, die Waldränder erweitern sich, Lawinenzüge wachsen ein, Alpweiden verbuschen. Die Strauchvegetation nimmt zu, Fichte, Alpenerlen, Weiden und Birken stehen am Eingang des Tals bereit zur Invasion. Die bisher lichten Weidwälder werden zu stammzahlreichen und geschlossenen Waldkomplexen („Verwaldung im Wald“).
In steilen Lagen werden bisherige Lawinenhänge schrittweise zu Schutzwäldern, dies ist ein willkommener Aspekt der Einwaldung. Andererseits verschwindet nun aber die typische Hochtallandschaft innerhalb weniger Jahrzehnte. Insbesondere die Baummonumente sind gefährdet: Sie sind von dichtem Jungwald bedrängt und gehen infolge Konkurrenz ein.