Hitze lässt Bäume vertrocknen
Die Auswirkungen der ausgeprägten Trockenheit im Sommer 2018 sind mittlerweile klar erkennbar: Vertrocknete Bäume stehen allenthalben zwischen saftigem grün. SRF erklärt in einem Beitrag, was nun weiter passiert. Und er rätselt, ob die Weisstanne weiterhin so wichtig bleiben wird.
32 Jahre «Wüllele» und Zäune Bauen sind genug
Am 19. Mai findet im Kanton Graubünden die Abstimmung Volksinitiative zur Abschaffung der Sonderjagd statt.
Seit 32 Jahren setzt sich das Bergwaldprojekt für die Erhaltung und Pflege des Bergwaldes mit seinen Freiwilligen ein. Ebenso lange weisen wir und die Förster an unseren Projektorten in der ganzen Schweiz darauf hin, dass die Schäden infolge Verbiss, Schälen und Fegen durch Schalenwild extrem hoch sind und dadurch vielerorts die natürliche Verjüngung Mühe hat. Für die Stabilität wichtige Baumarten wachsen seit mindestens 30 Jahren nicht genügend nach. Besonders die Weisstanne, Linde, Vogelbeere und die Waldföhre hätten gegenüber den «wildfesteren» Arten Fichte und Buche ökologische Vorteile – gerade in der Zeit der drohenden Klimaerwärmung – fehlen heute aber flächendeckend. Bei hoher Dichte von Wildtieren breiten sich Seuchen einfacher aus, die gesunde Nahrungsgrundlage reicht nicht mehr für alle. Die Balance zwischen Wald und Wild im Ökosystem Bergwald ist gestört!
Deshalb ist im Bergwald eine Regulierung der Wildbestände von hoher Priorität. Dies kann in unserer von menschlicher Nutzung geprägten Kulturlandschaft, nur auf zwei Arten geschehen. Einerseits indem man die natürlichen Gegenspieler des Wildes, die Grossraubtiere wie Wolf, Bär und Luchs, zulässt und ihre Aufgabe im feinen Gleichgewicht des Bergwaldes spielen lässt. Andererseits ist eine angepasstes und modernes Wildtiermanagement nötig, und das zentrale Element davon ist eine wirkungsvolle und effiziente Jagd.
Die Initianten der Initiative gegen die Sonderjagd machen hehre moralische Argumente geltend. Dies greift aber zu kurz, um die heutige Problematik in den Griff zu bekommen. Das Bergwaldprojekt hat seit 1987 in Freiwilligenarbeit Hunderte von Wildzäunen und Einzelschützen gebaut und viele Tausend Pflanzen mit chemischem Schutz, Wolle und anderen kreativen Mitteln vor Verbiss geschützt. Geändert hat sich nichts, ausser dass die Wildbestände weiter zugenommen haben. Auch dieses Jahr ist ein grosser Teil der Arbeit der Freiwilligen die Erstellung von Schutzmassnahmen vor dem Wild.
Nun geht es aber darum, dem Jungwald eine Chance und zugleich Reh, Gams und Hirsch eine gesunde Lebensgrundlage zu geben. Deshalb empfehlen wir den Bündnerinnen und Bündnern der Empfehlung der Behörden zu folgen und die «Initiative gegen die Sonderjagd» abzulehnen.
Junge in den Wald!
Die SAC-Sektion Martigny feiert in diesem Jahr das 100-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass will sie Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren in den Bergwald und auf die Alpen bringen, wo sie für die Umwelt und die vielfältigen Wirkungen und Nutzungen der Natur aufmerksam gemacht werden sollen. Von Montag bis Freitag arbeiten die Jugendlichen an verschiedenen Standorten im Wallis, am Wochenende folgt dann eine begleitete Tour in die Berge. Es werden sechs solche Wochen durchgeführt.
Das Bergwaldprojekt beteiligt sich als Partner an den Jubiläumsfeierlichkeiten und hat bei drei der sechs Wochen die Projektleitung inne. Seit vielen Jahren engagieren wir uns dafür, möglichst viele Jugendliche in den Bergwald zu bringen, dieses Projekt hat dasselbe Ziel. Die Jugendlichen sollen die Berge nicht nur als Freizeit-Raum erleben, sondern auch erfahren, was es braucht, damit diese Landschaft so bleibt, wie sie ist.
Flyer (PDF)
Anmeldungen unter www.cas-martigny.ch
Jahresprogramm 2019 online
Melden Sie sich für eine unserer Projektwochen im 2019 an und bestellen Sie das Jahresprogramm 2019 in Papierform, um es in Ihrem Geschäft, Ihrer Praxis oder Ihrem Gemeinschaftsraum aufzulegen. Das hilft uns, Freiwillige zu finden.
Neues Unesco-Kulturerbe
Die Unesco hat vor kurzem «den Umgang mit der Lawinengefahr» in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen. Gemeint sind damit die Erfahrungen, das Leben mit der Naturgefahr und die Strategien zur Vermeidung. Die Unesco unterstreicht mit diesem Entscheid die Wichtigkeit des Zusammenspiels von traditionellem Wissen, Technologie und Volkskultur. Das Bergwaldprojekt arbeitet seit seiner Entstehung vor über 30 Jahren in diesem Gebiet, die Arbeit der Freiwilligen trägt damit entscheidend zu diesem Kulturerbe bei.
Anerkennung für unser Haus
Alle drei Jahre wird in der Schweiz der Prix Lignum verliehen. Er wird an Projekte mit innovativem, zukunftsweisendem Einsatz von Holz verliehen. Parallel dazu führt Graubünden Holz jeweils einen Sonderpreis durch. Dabei waren dieses Jahr 54 Projekte aus Graubünden beteiligt. Die Preisverleihung fand im November 2018 in Chur statt, und das von Architektin Marlene Gujan umgebaute Bergwaldzentrum Mesaglina/die Jugendherberge Trin wurde mit einem Anerkennungspreis bedacht. Im Jurybericht heisst es: «Ein mit Zurückhaltung, aber kompetent umgesetztes Gesamtkonzept mit gescheiter Raumnutzung bis in den letzten Winkel, konsequente Qualitätssicherung und Nutzung einheimischer Ressourcen haben ein Musterbeispiel für zeitgemässe Holzarchitektur und Holzanwendung bei Umbauten entstehen lassen. Dafür gebührt diesem einmaligen Werk ein Anerkennungspreis.»
Das Bergwaldzentrum/die Jugendherberge Trin ist in erster Linie zur Unterbringung der Projektteilnehmer des Bergwaldprojektes gedacht. In der Zwischensaison und teilweise auch während der Projektsaison – wenn Zimmer frei sind – werden auch andere Gäste beherbergt. Jedes der 13 Zimmer sieht anders aus, die 49 Betten können unter www.jugendherberge.ch/trin gebucht werden. Mehr Informationen zum Anerkennungspreis folgen im Januar-«Specht».
Fakten zum Bergwolf
Eine sehr umfangreiche und tiefgreifende Übersicht zum Leben der Bergwölfe in der Schweiz.
Der grösste Asthaufen
Unsere Freiwilligen sind jetzt den fünften Sommer in Folge auf der Alp Ramsa Höjahus im Val Madris im Einsatz. Sie unterstützen die dortige Bergbauernfamilie und den Forst dabei, die Alp weiterhin nutzen zu können. Und sie pflegen den hiesigen Arven-Lärchen-Weidewald, der aufgrund des Strukturwandels in den letzten 50 Jahren sich selbst überlassen worden war. Dabei ist ein riesiger Asthaufen entstanden. Nun erhalten die jungen Lärchen am Boden wieder Licht, und diverse Tiere bekommen in diesem Asthaufen ein neues Zuhause. Wir sind noch bis Mitte September mit Freiwilligen auf der Alp am Arbeiten.
29. August 2018
Weiss ist die Flur in Montreux
Mitten in den Wäldern über Montreux und Blonay ist derzeit ein ganz spezielles Naturereignis zu sehen. Die Wiesen sehen aus, als wäre über Nacht noch einmal Schnee gefallen. Die Narzissen stehen in voller Blüte, ihr Geruch wird vom Wind weit über die Landschaft getragen.
Im Oktober engagieren sich die Freiwilligen des Bergwaldprojekts jeweils gemeinsam mit der Vereinigung für den Schutz und die Förderung der Narzissen der Riviera «Narcisses Riviera» bei der Offenhaltung dieser Narzissenwiesen. Waldrand- und Heckenpflege sind wichtige Arbeiten hier. Öffnen sich dann im Frühling all die schneeweissen Narzissenblüten, dann ist klar ersichtlich, wofür die Arbeiten gemacht werden.
Bergwaldprojekt-Wochen Montreux und Blonay >>
24. Mai 2018
Auf ins Calancatal
Im Calancatal, zwischen den Ortschaften Buseno und Castaneda, erstreckt sich ein Felsband mit dem Namen «Crap de Maria». Früher weideten hier die Ziegen des Tales, es entstand eine einzigartige Landschaft. Ein Mosaik aus offenen und halboffenen Flächen bot sich als idealer Lebensraum für viele seltene und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten an. Als die Ziegen ausblieben, veränderte sich die Natur, die Flächen wuchsen zu. Nun sollen sie dank der Hilfe der Freiwilligen des Bergwaldprojekts wieder zu diesem Mosaik werden, das eine spezielle Vielfalt von Tier und Pflanzen ermöglicht.
Als Freiwillige oder Freiwilliger arbeiten Sie aktiv daran, «Crap de Maria» wieder zu einem derart speziellen Standort zu machen. Hauptsächlich wird hier entbuscht, aber es werden auch robuste Zäune errichtet, damit schliesslich die Ziegen wieder die Bewirtschaftung des Standortes übernehmen können. Wichtig ist dabei, dass sie nicht mehr in den unter dem Standort gelegenen Schutzwald gelangen, wo sie in den vergangenen Jahren Schäden angerichtet haben.
Im Frühling arbeiten die Freiwilligen wochenweise, während vier Wochen im Gelände. Im Herbst kehrt das Bergwaldprojekt dann mit Ziegen nach «Crap de Maria» zurück. Dann werden die Freiwilligen gemeinsam mit den Ziegen auf den Flächen arbeiten, und es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Wochen im Einsatz zu bleiben.
Packen Sie mit an auf «Crap de Maria»! Übernachten werden die Freiwilligen im ehemaligen Schulhaus im Dorfkern von Santa Maria.