Es ist ein Wettlauf mit der Zeit

Wälder beginnen unter der Trockenheit zu leiden

Es sei zwar noch nicht ganz so schlimm, wie im Sommer 2018, sagt Arthur Gessler von der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL, aber jetzt wäre dringend Regen nötig. Im Wallis, dem Tessin und der Genferseeregion hat die Trockenheit Konsequenzen für die Bäume, die Stämme werden messbar dünner. Bleibt es trocken, ist mit massiven Schäden zu rechnen.

Auch die Föhren im Pfynwald, Wallis, wo das Bergwaldprojekt im Herbst jeweils zwei Wochen arbeitet, leiden sehr. Die Föhre ist zwar relativ anspruchslos, aber soviel Trockenheit wird ihr doch zu viel. Und die Klimaprognosen weisen auf ein noch trockneres Klima im Wallis hin. Das heisst also, dass sich die Baumartenzusammensetzung wird ändern müssen, hier und anderswo. Denn auch die Fichte, mit der jahrzehntelang in weiten Teilen der Schweiz intensiv aufgeforstet wurde, kommt mit dem neuen Klima nicht klar.

Zur Artenzusammensetzung vom Wald der Zukunft laufen intensive Forschungen. Die Bäume der Zukunft müssen Trockenheit und Hitze, aber auch Frost aushalten können. Die natürliche Verjüngung kann Teil der Lösung sein. Die Vegetationstypen verschieben sich von tieferen Regionen langsam nach oben. Aber auch das geschieht nicht von heute auf morgen, denn es dauert rund 50 Jahre, bis diese Bäume gross wären. «Es ist ein Wettlauf mit der Zeit», bestätigt Barbara Moser von der WSL.

 

Diese Legföhre im Engadin beginnt sich wegen der anhaltenden Trockenheit braun zu verfärben. © Giorgio Renz
Vor allem die Fichte gehört zu den grossen Verlierern des heisseren und trockneren Klimas, wie hier im Calancatal GR. © Emanuele Neve
Die Laubbäume wehren sich mit verfrühtem Abwurf der Blätter gegen die Trockenheit, wie hier in Muttenz BL. © Christian Kleiber
Im Bleniotal TI trifft die Trockenheit vor allem Fichten, die auf flachgründigem Boden stocken. © Sezione forestale Cantone Ticino
Auch im Wallis mutet sich der Sommer wie Herbst an – wie sich der verfrühte Laubfall auswirken wird, ist noch ungewiss. © Nicholas Fournier
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