Vincenzo Galati
Jahrgang: 1989
Beruf: Revierförster Trin GR / Flims Trin Forst
Lieblingsbaum: Arve
Freizeit: alles was man in den Bergen machen kann, Berg steigen, Biken, am Wasser sein

Vincenzo, wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Bergwaldprojekt?
Mein Vorgänger, Hitsch Malär, war von Anfang an stark mit dem Bergwaldprojekt involviert. Er gehörte mit zu den Promotoren des Projektes. Als er 2018 in Pension ging und ich sein Nachfolger wurde, habe ich die Zusammenarbeit mit dem Bergwaldprojekt selbstverständlich weitergeführt.

Wie ist es für dich, mit forstlichen Laien zusammen zu arbeiten? Hast du dich auch schon über sie genervt?
Ehrlich gesagt ja. Es gab schon die eine oder andere Schulklasse, die genervt hat. Es ist ja auch verständlich, denn die Schüler und Schülerinnen machen nicht alle freiwillig mit, die Lehrperson entscheidet sich für einen solchen Einsatz. Ich muss aber sagen, dass es mit den meisten Klassen gut läuft. Am tollsten sind die Firmeneinsätze. Es ist schön zu sehen, wie die Mitarbeiter dieser Firmen am Abend glücklich aussehen, nachdem sie den ganzen Tag im Wald gearbeitet haben.

Stimmen denn Qualität und Quantität der erledigten Arbeiten?
Qualität steht ganz klar vor Quantität. Mir ist es lieber wenn sie weniger machen, dafür aber auch sauber arbeiten. Da haben die Projektleiter vom Bergwaldprojekt auch fest den Finger drauf. Viele Freiwillige kommen auch schnell an den Anschlag, weil sie sich das Arbeiten draussen nicht gewohnt sind. Wenn die Arbeit nicht fertig wird, ist das nur halb so schlimm. Da kann dann die nächste Gruppe weiter machen. Wir sind aber sehr froh um die Unterstützung der Freiwilligen. Fast jeden Sommer gibt es einen Gewittersturm, der Schäden anrichtet. Es regnet und schneit auch nicht mehr normal; wenn es kommt, kommt es gleich in einer Intensität, die verheerend sein kann. Das verursacht für uns viel zusätzliche Arbeit, die zum Teil von den Freiwilligen aufgefangen werden kann.

Welche Arbeiten eignen sich besonders für die Freiwilligen?
Schlagräumungen eignen sich ganz besonders, da ist viel Manpower gefragt. Mit einer Gruppe kommt man da sehr schnell voran, allein kämen wir kaum vom Fleck. Wegbau eignet sich ebenfalls oder auch Bäume pflanzen und Hordengatter als Wildschutzmassnahme bauen. Bei diesen werden Dachlatten zu Gitter zusammengenagelt, das machen die meisten gern.

Wie siehst du den Nutzen dieser Projektwochen für die Öffentlichkeitsarbeit?
Diese Projektwochen haben sicher einen Einfluss auf die Wahrnehmung des Waldes in der Öffentlichkeit. Ich sehe das in Trin – hier kommen die Schüler und Schülerinnen vom Kindergarten weg regelmässig in den Wald. In der Bevölkerung gibt es ein grosses Verständnis für den Schutzwald. Wir sind hier auch 100% vom Schutzwald abhängig, und das wissen die Leute.

13. Juli 2022

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