Christof Loher
Jahrgang: 1972
Beruf: Elektromonteur / Primarlehrer
Lieblingsbaum: Arve (widerstandsfähig und ausdauernd)
Hobbies: Ski fahren, biken, Aktivitäten in der Natur und im Garten

Christof, wie bist du zum Bergwaldprojekt gekommen?
Das geschah über Renato Ruf, den Begründer des Bergwaldprojekts, resp. über dessen Frau Silvia, die Lehrerin bei uns an der Scola Trin war, wo auch ich unterrichte. Die Kinder von Renato und Silvia gingen bei mir in die Schule. So kam es immer wieder zu begeisterten Gesprächen übers Bergwaldprojekt. Zudem wünschte sich die Gemeinde einen Vertreter von Trin im Stiftungsrat, als Bindeglied zwischen Gemeinde und Bergwaldprojekt. So kam ich in den Stiftungsrat und jetzt sind es bereits zehn Jahre!

Du hast schon an acht Projektwochen an verschiedenen Orten der Schweiz als Freiwilliger teilgenommen. Was gefällt dir so daran?
Ich habe keine Kompetenzen in Finanzen etc. wie andere Stiftungsrät:innen. Was ich kann, ist draussen arbeiten und sehen, wie die Projektwochen laufen, wie es den Freiwilligen und den Mitarbeitenden geht, und dies zurück in den Stiftungsrat tragen. Das ist für mich auch das Schönste, jedes Jahr eine Projektwoche zu machen und mit Alt und Jung, Städtern und Bergler:innen, Büroleuten und Handwerker:innen im Wald zu arbeiten: Leute, die man so nicht einfach treffen würde, und plötzlich ist man ein Team.

Du bist Primarlehrer in Trin. Nimmst du deine Schülerinnen und Schüler auch mit in den Wald?
Ja! Und nicht nur ich; wir haben an der Scola Trin ein Konzept. Die Kinder haben je nach Stufe Waldnachmittage, Heckentage, gehen Obstbäume pflegen oder verbringen eine Woche in einer einfachen Hütte auf der Alp Mora, wo sie von Forstleuten, Jäger:innen und Wildhüter:innen lernen.

Was hast du persönlich für einen Bezug zum Wald?
Ich bin hier in Trin und sehr naturnah aufgewachsen. Meine Grosseltern waren Kleinbauern. Bei uns wurden die Wunder der Natur zelebriert. Mit meiner Mutter gingen wir Kinder viel in die Natur laufen und schauen und staunen. Wir haben auch selber geholzt. Das Thema Schutzwald war mir schon als Kind sehr präsent. 1980 gab es ein grosses Unwetter mit Überschwemmungen. Das machte mir schon sehr bewusst, wie abhängig wir hier vom Schutzwald sind.

Nach zehn Jahren im Stiftungsrat trittst du nun Mitte April aus. Was wünschst du dem Bergwaldprojekt für die Zukunft?
Ich wünsche dem Bergwaldprojekt weiterhin so viel Engagement und Enthusiasmus für die Arbeit im Wald. Vor allem wünsche ich ihm aber mehr Anerkennung von Aussen für seine enorme Leistung, die es Jahr für Jahr für die Allgemeinheit erbringt. Das wird in der Öffentlichkeit immer noch zu wenig wahrgenommen.

Danke Christof für deine 10 Jahre Engagement beim Bergwaldprojekt. Wir hoffen, dich weiterhin in unseren Projektwochen begrüssen zu dürfen!

15.05.2024

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