Ebony Mäder und Nadja Keller

Name: Ebony Mäder
Jahrgang: 1998
Tätigkeit beim Bergwaldprojekt: Pflanzen, Wegebau, Schlagräumung
Erste Bergwaldprojektwoche: April 2014
Deine Berufung (Beruf): Handelsmittelschule
Zivilstand/Familie: ledig
Lieblingsbaum: Jeder Baum hat seine Einzigartigkeit
Freizeit: Karate, Klavier, Tanzen (Hip Hop)Name: Nadja Keller

Name: Nadja Keller
Jahrgang: 1999
Tätigkeit beim Bergwaldprojekt: Pflanzen, Wegebau, Schlagräumung
Erste Bergwaldprojektwoche: April 2014
Deine Berufung (Beruf): Handelsmittelschule
Zivilstand/Familie: ledig
Lieblingsbaum: Jeder Baum hat seine Vorteile
Freizeit: Fussball spielen, Lesen, Singen

Euer schönstes Erlebnis im Bergwald?
Nadja: Ich erinnere mich an eine Wanderung mit meiner Familie in Samaden GR, als wir versucht haben Arvennüsschen aus den Zapfen zu klauben, um diese dann genüsslich zu verspeisen. Nach einer Weile hatten wir die Technik raus!

Welcher Geruch erinnert euch an Wald?
Nadja und Ebony: Feuchte Erde gemischt mit dem Duft von Tannennadeln.

Eure liebste Jahreszeit im Wald?
Nadja: Winter – alles ist schön weiss und ich habe Geburtstag im Winter. Ich verbringe fast jedes Wochenende auf einer Alphütte im Berner Oberland mit Skifahren.
Ebony: Frühling – weil alles zu neuem Leben erwacht.

Welches Waldtier fasziniert euch? Warum?
Nadja: Eichhörnchen – kann durch seine Kletterkünste überall hin.
Ebony: Fuchs – das rote Fell und der buschige Schwanz – vielleicht auch weil er anscheinend schlau sein soll!

Welcher Baum möchtet ihr sein? Warum?
Nadja: Rottanne – sie ist widerstandsfähig, wird nicht abgefressen, verliert ihre Nadeln nicht, kommt häufig vor und kann sich überall behaupten.
Ebony: Ahorn – ich liebe diese Bäume, da sie so einladende Äste zum Klettern haben. Als Kind bin ich immer bis oben auf alle Bäume geklettert.

Wie sieht der Wald in 100 Jahren aus?
Ebony: Er wird rar sein.
Nadja: Wenn wir weiterhin so unachtsam umgehen mit der Natur, wird die Luftverschmutzung zunehmen und den Wald gefährden.
Dialog zwischen beiden:  Die Berggebiete wären nicht mehr bewohnbar, da wegen Lawinen und Erdrutschen ein Leben im Berggebiet nicht mehr möglich ist. Und Zürich? Dann würden ja alle nach Zürich ziehen! Das geht nicht! Zürich wäre dann ja überschwemmt? Tja, wo würden wir dann leben?

Wie habt ihr euch am ersten Tag im Bergwaldprojekt gefühlt? Und am letzten?
Ebony: Bei der Anreise war ich sehr misstrauisch. Auch habe ich mir Gedanken gemacht, wie es wäre, wenn es nur regnet.
Nadja: Es hiess von 8 – 17 wird im Wald gearbeitet! Das war auch ein wenig ein Schock! Also war ich auch nicht sehr motiviert.
Beide: Jetzt ist die Woche überstanden und trotz Muskelkater war es eine super Woche. Hätten wir gewusst, dass es auch regelmässig Pausen gibt, wären wir es gelassener angegangen. Auch wäre gut zu erwähnen, dass wir im Massenlager übernachten. Beim Vortrag wüssten wir gerne mehr über das Drum-Herum als über den Bergwald. Darüber wussten wir schon Einiges auch von unserem Lehrer. Auch der Zeitpunkt des Vortrages in der Schule war eher schlecht gewählt, da dieser am Ende eines Marathon-Tages war. Diese Woche gab uns jedoch Gelegenheit die Leute in unserer Klasse besser kennenzulernen, was sich sicher auf die verbleibenden zwei Jahre auswirkt.

Auf welche eurer Arbeiten wart ihr besonders stolz?
Beide: Ein Tag waren wir bei der Schlagräumung eingeteilt. Das war wie Mikado spielen!  Da die Jungs an einem anderen Ort anfingen, habe wir beide an einer Ecke angefangen. Es waren Riesenhaufen von Ästen, alle ineinander verschachtelt und du musst ständig rausfinden, an welchem Ast du jetzt zuerst ziehst. Doch man kann voll anpacken, muss nicht zuerst das Werkzeug beherrschen, sondern nutzt einfach die Hände. Als wir dann eine stolze Fläche endlich von den verschimmelten Ästen (war schon ein wenig “grusig”) freigeräumt hatten, kam darunter eine kleine Fichte zum Vorschein! Das war so richtig: wow! wir haben gewirkt und die Fichte ist nun befreit und kann wachsen.

Welche Arbeit habt ihr weniger gerne gemacht?
Beide: Am ersten Nachmittag mussten wir Weisstannen Wildlinge ausgraben und im Wildschutz-Zaun wieder einpflanzen. Es war so heiss und die Arbeit war echt eintönig. Und dann hatte es so viele Wurzeln und Steine, was das Pflanzen echt zu einer Herausforderung machte.

Das beste Rezept der täglichen Suppe über dem Feuer?
Nadja: Wir sind ja nur zwei Mal in den Genuss der Suppe gekommen. Aber die Rüeblisuppe am Montag war sehr fein!
Ebony: Ich mag Suppen eigentlich nicht besonders. Doch die auf dem Feuer gekochte Bergwaldprojekt-Suppe war wirklich nicht schlecht und hat gestärkt für die Arbeit am Nachmittag.

Was meinen eure Freunde zu eurem Bergwaldprojekt-Einsatz?
Ebony: Tja, die meisten meinten nur: “Beileid”. Das war ja nicht gerade motivierend, doch mein Vater als Gärtner hat mich motiviert und gemeint, dass sei doch eine tolle Sache.
Nadja: Auch bei mir war es nicht anders! Und ich persönlich finde: machen wir das Beste draus!

Waren eure Bergschuhe neu?
Nadja: Meine sind gerade zu klein und ich konnte die Bergschuhe meiner Mutter auslehnen. Aber ich werde mir wieder welche anschaffen.
Ebony: Ich habe auch die von meiner Mutter ausgelehnt. Sonst besitze ich keine Bergschuhe, da ich nie wandern gehe.

Nennt 5 Bäume und 5 Sträucher aus dem Kopf!
Beide: Weisstanne, Rottanne, Föhre, Buche, Ahorn, Birke, Lärche …. (das kommt wie aus der Pistole). Sträucher? Was sind Sträucher? Keine Ahnung.

Braucht es das Bergwaldprojekt?
Ebony: Ja, sonst wäre Zürich unter Wasser! (lacht)
Nadja: Ja, denn die Förster schauen eher für die Wirtschaftlichkeit im Bergwald, fällen Bäume für den Holzverkauf. Sie können jedoch nicht so grossflächige Arbeiten machen, wie es so viele Schulklassen oder Freiwillige machen können.

Eure Arbeit im Wald wirkt für die nächsten 2-3 Generationen. Was ist euer Gefühl dazu: mächtig, stark oder unwichtig und schwach?
Ebony: Mächtig!
Nadja: Schön, dass es so lange wirkt! Nicht wie wenn man einen Kuchen bäckt, der morgen schon gegessen ist!

2062 seid ihr pensioniert. Erinnert ihr euch dann noch an die Bergwaldprojekt-Woche?
Ebony: Ja, ich erinnere mich an alle Lager!
Nadja: Ich habe ein schlechtes Gedächtnis, also denke ich nicht, dass ich mich noch daran erinnere – ausser vielleicht an die “Kobra” (Spitzmaschine für den Abbau von Felsen im Wegebau)!
Ebony: Genau, die Kobra! Ich habe am Arm einen blauen Fleck von der Kobra. Gestern hat mich eine Mitschülerin gefragt, warum ich da blau sei. Ich antwortete trocken: von der Kobra! Sie hat mich mit riesigen Augen angestarrt und gerufen: Was?? Von einer Kobra?

Euer Traumberuf?
Nadja: Ich hatte nie einen Traumberuf, möchte jedoch gerne etwas mit Menschen arbeiten.
Ebony: Ich hatte auch keinen Traumberuf. Meine Eltern sind Gärtner und Dekorateurin. Ob ich mit dem KV richtig liege, weiss ich noch nicht.

Engagierst ihr euch für die Gemeinnützigkeit?
Ebony: Ich mache seit 6 Jahren Karate und helfe ab und zu bei den Trainings.
Najda: Ich spiele Fussball. Vor einiger Zeit gingen wir mit dem Müllwagen Kehricht einsammeln für unsere Vereinskasse.

Welches Problem sollte die Politik unverzüglich anpacken?
Beide: Keine Ahnung!

Könnt ihr euch vorstellen, einmal Förster zu werden?
Beide wie aus einem Munde: Nein!

Warum nicht?
Nadja: Jeden Tag im Wald zu arbeiten, wäre mir viel zu streng!
Ebony: Ich könnte mir niemals vorstellen, das ganze Jahr, bei Wind und Kälte draussen im Wald zu arbeiten.

Engagierst ihr euch für eure Umwelt im Alltag?
Ebony: Ja, beim Recycling und ich bin ich fast immer mit dem Fahrrad unterwegs. Meine Mutter lebt mir umweltbewusstes Handeln vor, deshalb übernehme ich Vieles automatisch.
Nadja: Ich gehe mit dem Fahrrad ins Fussball-Training. Recycling, klar, mache ich auch.

Seid ihr in eurer Freizeit oft draussen?
Ebony: Ja, ich habe einen Hund und gehe jede Woche einige Stunden mit ihm spazieren oder mache nach Möglichkeit meine Hausaufgaben im Garten.
Nadja: Muss mich schon manchmal fast zwingen rauszugehen (vorallem im Winter), wenn’s gerade so gemütlich ist zu Hause mit einem Buch in der Hand. Doch ist man mal draussen, tut es einfach gut!

Habt ihr schon einmal in einem kalten Bergbach gebadet?
Ebony: Nein, nur meine Füsse! Halt, stimmt nicht! Ich war einmal in einem Lager am Stoss und da haben wir eine Schlammschlacht gemacht – und danach haben wir uns im Bergbach gebadet.
Nadja: Nein! Würdest du gerne einmal? Nein! Bin ein “Gfröhrli”, wäre mir viel zu kalt.

Was geht euch auf die Nerven?
Nadja: Wenn mich die Leute wegen meinem Sidecut so doof anstarren! Ich liebe Veränderungen und wenn ich etwas Neues beginne, wie zum Beispiel jetzt die Handelsmittelschule ändere ich meist auch meine Frisur. Ich hatte auch schon pink Haare!
Ebony: Festgefahrene Vorurteile, welche keine Gelegenheit lassen, diese zu überdenken! Und unehrliche Leute!

Worüber freut ihr euch?
Nadja: Wenn die Sonne scheint!
Ebony: Gemeinsam etwas machen mit Kollegen!

11. August 2014

 

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