Im Wald arbeiten wir für die kommenden Generationen
Candid Grab
Jahrgang: 1943
Frühere Funktion beim Bergwaldprojekt: Zuständig für Projekt Malans (Praktischer Teil)
Beim Bergwaldprojekt von bis: 1987-2008
Ausbildung: Förster, Tech. Betriebsleiter Sägerei
Zivilstand/Familie: verheiratet 3 Kinder, 2 Enkel
Lieblingsbaum: Bergahorn
Liebster Projektort: Malans, Alp Calfeisen
Freizeit: Velofahren, Langlauf, Wandern, Jagd
Warum warst du Förster?
Als Jugendlicher habe ich oft in der Freizeit in einer Forstbaumschule gearbeitet. Der Verantwortliche war Förster und nahm mich ab und zu mit in seinen Staatswald. So ist mein Wunsch entstanden, im Wald zu arbeiten.
Wann bist du nach Malans gekommen?
1971 war die Försterstelle in Malans ausgeschrieben. Mein Traum war schon immer ein Bergwald! Bedingung war, dass ich auch die Sägerei in Malans mit übernehmen musste.
Wie ist es zum Einsatz mit dem Bergwaldprojekt in Malans gekommen?
Wollte der Kanton etwas „Neues“ ausprobieren, haben sie den Kreisförster Bobi Jecklin angefragt. Und hat Bobi jemand gesucht für „Neues“, kam er zu mir. So kam das Bergwaldprojekt 1987 nach Malans. In dieser Zeit hatten wir extreme Probleme mit Wildschäden. Das war der Hauptgrund für die fehlende Naturverjüngung.
Was hat dich damals am Bergwaldprojekt überzeugt?
Das Interesse am Wald. Die sehr sorgfältige und mengenmässig gute Arbeit in schwierigstem Gelände. Die Dankbarkeit der Teilnehmenden. Die sachlichen Diskussionen über Waldfunktionen.
1984 sind in „Grups“ nach starken Regenfällen 4 ha mitsamt den Bäumen zu Tal gerutscht. Diese Fläche konnte mittels Grünverbau stabilisiert werden. Gehe ich heute in dieses Waldstück sehe ich wunderschönen Jungwuchs. Nichts mehr deutet auf den Chrampf hin, die Bachverbauungen zu machen, die Begehungswege zu erstellen, alle Pflanzen hochzutragen und über Jahre vom wuchernden Unkraut freizuschneiden.
Was war anders im Bergwaldprojekt 1987 gegenüber dem letzten im Jahr 2008?
Am Anfang hatten die Teilnehmenden viele Illusionen und Ängste! Stirbt der Wald? Mit der Zeit ist das Bergwaldprojekt reifer und sachlicher geworden.
Gab es damals auch schon die „Bergwaldsuppe“ über dem Feuer?
Da bin ich nicht mehr ganz sicher, aber auf jeden Fall war die Küche sehr einfach und die Teilnehmenden waren sehr genügsam!
Warum gibt es das Bergwaldprojekt Malans nicht mehr?
Man hat den Forstbetrieb (Lehrbetrieb) aufgelöst. Dieser wird jetzt vom Jeninser Förster betreut. Die Gemeinde wollte keine Bergwaldprojekteinsätze mehr, da der Aufwand zu gross sei. Es fanden zwar regelmässig Behörden- und Waldumgänge statt, bei der die Notwendigkeit der Arbeiten nie in Frage gestellt wurde. Im Gegenteil, die geleisteten Arbeiten wurden immer sehr gelobt! Aber …??
Was wünschst du dem Bergwaldprojekt auf den 25. Geburtstag?
Dass sich weiterhin Personen (Bergwaldverantwortliche) im Interesse der Natur für den Wald einsetzen. Dass man die Politik ein wenig mehr auf die Funktion vom Wald und nicht nur auf das Geld zurücksetzt. Im Wald arbeiten wir für die kommenden Generationen.
Deine Leidenschaft ist ja das Rennvelo?
Ja, nach der RS habe ich angefangen, intensiv Rennvelo zu fahren. Unter anderem war ich Schweizer Meister im Stehrennen sowie an drei Weltmeisterschaften. Doch damals waren die Gegner schon käuflich. Das war auch ein Grund weshalb ich das Rad frühzeitig an den Nagel gehängt habe und mit Freuden in den Wald zurückgegangen bin.
18. Oktober 2012
…mehr als billige Arbeitskräfte
Bobi Jecklin
Jahrgang: 1947
Tätigkeit beim Bergwaldprojekt: immer nur als Aussenstehender
Beim Bergwaldprojekt seit: Beobachterstatus seit 1987
Ausbildung: dipl. Forsting ETH
Zivilstand/Familie: verheiratet, 3 erwachsene Söhne, 3 kleine Enkel
Lieblingsbaum: Eibe und Lärche
Liebster Projektort: Malans und Fanas
Freizeit: theoretisch je länger desto mehr.
Welches Erlebnis hat dich im Bergwald geprägt?
Früher (das ist bekanntlich die Zeit, wo alles besser war) hatte man als Kreisförster noch Zeit in den Wald zu gehen und „Zwiesprache“ zu halten mit seinem Wald. Und das bei (fast) jedem Wetter, bei verschiedenen Stimmungen. Man konnte sich freuen, wenn man die Erfolge seiner Eingriffe sah, man konnte sich noch mehr freuen, wenn man sah, dass es nichts zu tun gibt und sich die Natur selbst hilft.
Warum bist du Forstingenieur geworden?
Weil ich ein anspruchsvolleres Studium wahrscheinlich nicht geschafft hätte.
Gab es damals auch bei dir im Wald harte Diskussionen zwischen den Umweltschützern und den Förstern?
Ja sicher, aber auch unter den Förstern. Die grosse Frage lautete ja, in welchem Umfang kann man eine Entwicklung, die sich innert einigen wenigen Jahren gezeigt hat, in die Zukunft projizieren. Prognosen, Szenarien und Hochrechnungen sind immer heikel, zumindest das hätte man aus dem Waldsterben lernen können.
Damals in Malans 1987 sei die Bedingung für den Einsatz des Bergwaldprojektes (unter dem Patronat von Greenpeace) gewesen, kein Banner am Kirchturm aufzuhängen: Erinnerst du dich?
Ja natürlich, und die Bedingung wurde ja auch eingehalten.
Hast du auch von der berühmten „Bergwaldsuppe“ über dem Feuer gekostet?
Mehrmals sogar, und ich lebe immer noch.
Was wünschst du dem Bergwald für die Zukunft?
Dem Bergwald wünsche ich, dass er einen Waldbesitzer hat, der sich seiner Verantwortung bewusst ist, der nicht nur den Franken sieht und nicht jeden modernen Furz unbedingt als erster umsetzen will. Und ich wünsche ihm einen Forstdienst, der sich bewusst ist, dass er dem Bergwald zu dienen hat und nicht in erster Linie sich selbst.
Die Sicht eines externen Insiders
In den Achtzigerjahren wogte die Diskussion um das Waldsterben. Es gab Wissenschaftler, die warnten und dringenden Handlungsbedarf sahen. Es gab Journalisten, die die Lage dramatisierten (wer erinnert sich noch an die Fotomontage des Oberengadins, ohne Wald, mit Rüfen und Steinschlag?). Und es gab auch unter den Fachleuten die „Leugner“, welche bei den Hochrechnungen nicht mitmachen wollten. Es erinnert stark an die momentane Klimadiskussion. Mit dem Unterschied, dass man sich damals zu Massnahmen zusammenraufte wie Entschwefelung des Heizöls, Katalysator für Autos, Erneuerung der ärgsten Dreckschleudern in den damaligen Oststaaten usw. Der Wald ist nicht gestorben! Sicher zum Teil Dank diesen Massnahmen. Dass der Wald aber immer noch mehr oder weniger serbelt, wird selbst von den Forstleuten kaum noch wahrgenommen.
Wie einfach war es doch damals: Der Wald stirbt, wir tun etwas dagegen. Mit viel Elan, noch mehr gutem Willen, noch viel mehr Muskelkater, manchmal herrlich chaotischer Organisation und Improvisation. Aber immer mit Resultaten, die sich sehen lassen konnten. Was eine Handvoll Teamer mit einem Bunker (die Teilnehmende schliefen in einer unterirdischen Zivilschutzanlage, Anm. d. Red.) voller Laien im Walde zustande brachten, war immer wieder erstaunlich. Na gut, manchmal hatte man den Eindruck, der eine oder andere Teilnehmer sah seinen persönlichen Beitrag vorallem darin, dass er seine alte, vierrädrige Dreckschleuder möglichst schnell zu Schrott fahre.
Den Wald vor dem Waldsterben gerettet haben natürlich nicht wir. Aber wie gesagt, viel nützliche Arbeit in einem Schutzwald verrichtet. Und was ich am meisten geschätzt habe, dass die Teilnehmer sich selbst ein Bild vor Ort machen konnten, dass sie aus erster Hand Informationen bekamen, dass sie in den folgenden Tagen selbst sehen konnten, was dran ist. Und natürlich auch, dass sie zusammen Spass hatten, Bekanntschaften schlossen, trotz Regen, Schnee und Bunkerkoller sich die Laune nicht vermiesen liessen.
Ich muss zugeben, dass ich selbst noch nie an einer Projektwoche teilgenommen habe. Und trotzdem meine ich, als mitwirkender Kreisförster der ersten Stunde dazuzugehören, als externer Insider sozusagen. Ich konnte miterleben, wie aus der Sturm-und-Drang-Truppe eine immer besser funktionierende Organisation wurde, ohne dass dadurch Langeweile eintrat. Da ich vor zehn Jahren meine Stelle als Kreisförster verliess und in die Privatwirtschaft wechselte, habe ich den direkten Draht zum Bergwaldprojekt etwas verloren. Mir scheint, das Bergwaldprojekt ist „erwachsener“ geworden, wen wundert’s, mit 25 Jahren tut das jeder.
Ich hoffe, dass sich die heutigen Forstleute vor Ort immer noch die nötige Zeit nehmen für den Kontakt mit den Bergwald-Leuten. Denn sie sind mehr als billige Arbeitskräfte. Es sind Leute, die sich Sorge machen um die Umwelt, die sich vor Ort informieren wollen, die etwas tun wollen. Und das ist besonders heute wichtig, wo nur gereist, geredet und nichts beschlossen wird. Liebe Freunde, weiter so, mindestens nochmals 25 Jahre.
12. Juni 2012
Ich wollte unbedingt aktiv werden
Daniel Köhler
Jahrgang: 1964
Tätigkeit beim Bergwaldprojekt: Gruppenleiter
Beim Bergwaldprojekt seit: 1987
Ausbildung: Angewandte Ökologie, Baumpfleger
Zivilstand / Familie: Verheiratet
Lieblingsbaum: einheimische wie Buche, Eiche, Föhre etc
Liebster Projektort: Trin (gute Infrastruktur, bekanntes Gebiet und Förster Hitsch!)
Freizeit: Lesen, Fahrradtouren, Kempo (Kampfkunst)
Welches Erlebnis hat dich im Bergwald geprägt?
Bei Sonnenaufgang im Bergwald zu sitzen. Es ist ruhig und still und trotzdem spürt man, wie alles voller Leben ist.
Was bewog dich, in den USA eine Ausbildung als Baumpfleger zu machen?
Als 14-jähriger Junge las ich über die Ausbildung in «Angewandter Ökologie» in Amerika und wusste sofort, dass ich genau das machen werde. Gegenüber der Ausbildung in der Schweiz gefiel mir, dass diese in Amerika mehr praxisbezogen war. Anschliessend machte ich die Zusatzausbildung als Baumpfleger.
In der Legende bittet ein Indianer den Baum um Verzeihung und dankt ihm, bevor er ihn fällt. Und du als Baumpfleger?
Im gleichen Sinn: ich fälle einen Baum nur, wenn es aus Sicherheitsgründen nötig ist. Ansonsten suche ich eine Alternative, um den Baum leben zu lassen. Ich denke aber, dass während der Arbeit eine Art Kommunikation mit dem Baum stattfindet.
Wie ist es zu deinem ersten Bergwaldprojekt Einsatz 1987 gekommen?
Das Waldsterben hat mich dazumal sehr beschäftigt und ich wollte unbedingt aktiv werden. In München an einem Bahnhofkiosk sah ich ein Inserat in einer Greenpeace-Zeitung, in der Leute für die ersten beiden Bergwaldprojekt- Wochen gesucht wurden. Ich musste eine Bewerbung mit Foto einreichen und wurde so mit 40 anderen Personen ausgelesen. Nicht selbstverständlich, denn es wurden 120 Bewerbungen eingereicht!
Hat die Zeit beim Bergwaldprojekt dein Leben beeinflusst?
Ja. Ursprünglich war die Idee, dass wir Pioniere des Bergwaldprojektes selber «Bergwaldprojekte» machen. So habe ich 14 Jahre in Südfrankreich auf einem Demeter-Hof ein Waldstück betreut, wo ich mit Jugendlichen Waldarbeit gemacht habe. Auch in Ägypten habe ich über acht Jahre ein Projekt in der Wüste begleitet.
Gab es damals auch bereits die «Bergwaldsuppe» über dem Feuer?
Ja! Ich erinnere mich gut. Einer Gruppe in Malans 1987 rollte im steilen Gelände der Suppentopf davon. Und er rollte sehr lange …
Wie beurteilst du das Bergwaldprojekt heute nach 25 Jahren? Verbraucht und angepasst? Reif und kräftig? Oder immer noch voller Tatendrang und Pioniergeist?
Angepasst, ja. Aber im positiven Sinne, dem Bedürfnis der Gesellschaft angepasst. 1987 waren die Teilnehmenden Aktivisten, AKW-Gegner und Demonstranten. Sie wussten genau, was sie in den Bergwaldprojekt- Wochen wollten. Jeder Eingriff musste mit den Leuten und auch den Förstern lange diskutiert werden. Hitzige Diskussionen! Heute sind die Teilnehmenden aus vielen verschiedenen Gründen im Bergwaldprojekt. Man weiss, warum man Eingriffe, Strassen und Wege im Bergwald braucht. Man nutzt das Holz wieder. Mit den Förstern hat sich alles eingespielt, das Vertrauen ist da und es läuft alles ruhiger.
Was wünschst du dem Bergwaldprojekt auf den 25. Geburtstag?
Bleib bestehen. Behalte den «Esprit». Bleib deiner Grundidee treu.
Was wünschst du dem Bergwald für die Zukunft?
Menschliche Einsicht.
13. Februar 2012
Arbeit und Genuss verbinden
Egloff Lea
Jahrgang: 1988
Ausbildung: Umweltingenieurin (noch nicht abgeschlossen)
Aktuelle Tätikeit: Austauschsemester in Berlin, ab August wieder im Einsatz im Bergwaldprojekt als Gruppenleiterin!
Anzahl Einsätze bisher: ca. 15
Letzter Einsatz beim Bergwaldprojekt:
Oktober 2010, Gruppenleiterin in Disentis (Klosterschule)
Wie hast du das erste Mal vom Bergwaldprojekt gehört?
Mein Vater hat mich auf eine Anzeige im WWF-Magazin hingewiesen, ich war auf der Suche nach einem speziellen Ferienprogramm.
Was hat dich zu einer Teilnahme bewogen?
– Sinnvolle Tätigkeit
– Arbeit und Genuss verbinden
– Neue Erfahrungen sammeln, fachliche und soziale
Wie war deine erste Woche mit dem Bergwaldprojekt?
Wunderbar, vielseitig und anstrengend.
Was ist dir bis heute am Meisten geblieben von den Eindrücken?
Aus der ersten Woche im Bergwaldprojekt: Von oben bis unten mit Schlamm beschmiert beim Wegebau, schlafen unter freiem Himmel, Forstwart und Schwinger Ruedi auf Bananendiät
Was hat dich bei einem Einsatz genervt?
Rücksichtsloses und unvorsichtiges Arbeiten.
Würdest du wieder teilnehmen?
Aber sicher – das Bergwaldprojekt ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil meiner Semesterferien geworden!
Hat die Teilnahme dein Leben/Verhalten irgendwie beeinflusst?
Ich verbringe dieses Jahr zum dritten Mal die Sommermonate als Gruppenleiterin beim Bergwaldprojekt. Mich verbindet viel mit dieser Tätigkeit und ich freue mich jedesmal wieder, mein urbanes Leben hinter mir zu lassen. Ich schätze die abwechslungsreichen Arbeitsorte, die extremen Waldstandorte, die körperliche Herausforderung und die Gelegenheit in kurzer Zeit viele interessante Menschen kennen zu lernen.
5. September 2011
Ich wollte unbedingt raus in die Natur
Egli Jonatan
Jahrgang: 1991
Ausbildung: Matura
Aktuelle Tätikeit: Studium Bac. Architektur ETH Zürich
Anzahl Einsätze bisher: ca. 10, habe gegen den Schluss nicht mehr mitgezählt
Letzter Einsatz beim Bergwaldprojekt:
3 Wochen Alp Puzzetta, Juli 2010
Wie hast du das erste Mal vom Bergwaldprojekt gehört?
Bin bei der Suche nach einer Zivildienststelle im Internet fündig geworden.
Was hat dich zu einer Teilnahme bewogen?
Ich wollt unbedingt „raus“: in die Natur, in die Berge. Dazu noch die Chance zu haben, als Gruppenleiter mit andere Leuten zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, war vielversprechend.
Wie war deine erste Woche mit dem Bergwaldprojekt?
Die Gruppenleiterwoche.
Früh Aufstehen: anfangs sehr mühsam.
Tagsüber mit den Andern draussen Arbeiten, sich anstrengend, viele gute Leute kennenlernen, Abends bis tief in die Nacht zusammensitzen und schliesslich einige kurze Stunden schlafen.
Sehr ein guter Anfang!
Was ist dir bis heute am Meisten geblieben von den Eindrücken?
Die drei Wochen Puzzetta. Die Weite, die Freiheit, die Ruhe, wenn’s drauf ankam der Stress, die Leute – und natürlich die Ziegen.
Was hat dich bei einem Einsatz genervt?
Nerven ist vielleicht das Falsche Wort. Aber es gabt natürlich Momente, bei denen es mühsam wurde. Als Gruppenleiter kam es doch ein Mal vorkommen, dass es mit einem Teilnehmer nicht nur gut läuft, aber ich denke, das ist normal, und meistens klärte sich das gegen Ende Woche und die Abschiede waren dann umso herzlicher.
Würdest du wieder teilnehmen?
Auf jeden Fall!
Hat die Teilnahme dein Leben/Verhalten irgendwie beeinflusst?
Sie hat bei mir viele gute Erinnerungen und Eindrücke hinterlassen!
2. August 2011
Weil`s auch Spass macht
Hégelé Marlene
Jahrgang: 1947
Ausbildung: med. Techn Laborantin
Aktuelle Tätikeit: Kleidermacherin
Anzahl Einsätze bisher: 8
Welches war dein letzter Einsatz beim Bergwaldprojekt?
Langwies 2011
Wie hast du das erste Mal vom Bergwaldprojekt gehört?
Durch meinen Sohn – er war aktiv bei Greenpeace.
Was hat dich zu einer Teilnahme bewogen?
1. Weil ich aktiv was machen wollte für die Umwelt.
2. Weil ich sehr gerne in Gruppen arbeite.
3. Weil’s Spass macht!!
4. Weil’s meine jährliche Fitness und Wellnesswoche ist!!!
Wie war deine erste Woche beim Bergwaldprojekt?
Sehr gut.
Was hat dir am Besten gefallen?
Man lernt immer wieder neue Leute kennen aus den unterschiedlichsten Berufen und Altersgruppen – das ist besonders interessant. Spannend finde ich auch, mich selbst zu beobachten, wie unterschiedlich man reagiert und aufgenommen wird. Ich denke schon – die Kombination: Zusammenarbeit, Natur, neue Leute und das im Zusammenhang noch mit etwas Sinnvollem getan zu haben…..das ist das Spezielle und Besondere am Bergwaldprojekt.
Was hat dir am wenigsten gefallen?
Schlagräumung
Würdest du wieder teilnehmen?
Ja – solange ich mag und kann und man mich noch gebrauchen kann!!
Hat die Teilnahme dein Leben irgendwie beeinflusst?
Ja- habe ich doch viel Neues gelernt über ein Teil unserer Welt! Aus der Malanserzeit (2004 resp. 2003) hat sich eine Gruppe gebildet aus Deutschen und Schweizer, die sich alle Jahre über Auffahrt treffen – das ist unser sogenanntes Bergwaldprojekt Plauschweekend!!! Dieses Jahr waren wir zu Gast in Tübingen. Jedes Jahr organisiert jemand anders die 4 Tage!!! Aus Malans gibts auch noch eine Erinnerung in meinem Garten…. wir mussten dort Weidenstecklinge setzen… eines habe ich mit nach Hause genommen !!
11. Juli 2011
Die Wasserfalldusche hat mir am besten gefallen
Laager Sue
Jahrgang: 1989
Aktuelle Tätigkeit(en): Weltreise
Ausbildung: Matura
Anzahl Einsätze beim Bergwaldprojekt bisher: 2x Einsatzwoche, 2x Schulprojekttage in Trin
Letzter Einsatz beim Bergwaldprojekt (Jahr, Ort): Rigi Sommer 2009, Curaglia Sommer 2008, Trin Herbst 07 und 08 je 3 Tage
Wie und wann vom Bergwaldprojekt gehört/erster Kontakt:
Durch Schule (mng Raemibuehl) davon erfahren
Warum hast du teilgenommen:
Weil ich gerne draussen arbeite und es interessant finde mit einer durchmischten Gruppe von 20 Personen im Wald zu wohnen während einer Woche.
Wie war der Eindruck, die Erfahrung:
Super Sache! Bin jederzeit wieder dabei!
Was hat dir am besten gefallen:
Wasserfalldusche und die gute Mischung der Gruppe (Alter, Ausbildung, Fitness…)
Was hat dir am wenigsten gefallen:
Sonnenbrand – aber jetzt habe ich ja Bergwaldsonnencreme (schützt sogar vor der hochagressiven Ozonlochsonne in Neuseeland!)
Würdest du wieder teilnehmen (warum, warum nicht):
Aber sicher! Die schönsten und billigsten Fitnessferien mit dem besten Essen. Wellness pur. =D
Hat die Teilnahme dein Leben/Verhalten irgendwie beeinflusst:
Ich habe einen guten Freund gewonnen und gelernt wie wichtig der Bergwald ist. Ausserdem habe ich mit den Standaktionen des Bergwaldprojektes einen interessanten Nebenjob für eine gute Sache
24. Mai 2011
Das ökologische Bewusstsein wird verstärkt
Baggenstos Robert
Jahrgang: 1952
Aktuelle Tätigkeit(en): Frührentner
Ausbildung: Bankkaufmann
Anzahl Einsätze beim Bergwaldprojekt bisher: 1
Letzter Einsatz beim Bergwaldprojekt (Jahr, Ort): 2010, Trient
Wie und wann vom Bergwaldprojekt gehört/erster Kontakt:
Vortrag im Rotary Club
Warum teilgenommen:
Die Bergwelt hat mich schon immer fasziniert. In meiner Freizeit habe ich, wenn immer möglich, denn auch viele Berg- und Skitouren unternommen. Dies hat mir immer wieder geholfen, die schwierigen Situationen im Leben, denen wir alle ausgesetzt sind, realistischer einzustufen. Weil ich bisher von der Natur und ihrer Schönheit viel profitieren konnte, möchte ich nun, da ich Zeit habe, ihr etwas zurückgeben. Als Frühpensionierter möchte ich daher meine Zeit für sinnvolle Projekte in der Bergwelt einsetzen. Das Bergwaldprojekt ist dazu die ideale Institution.
Wie war der Eindruck, die Erfahrung:
Mein bisher einziger Einsatz erfolgte in Trient im September 2010. Ich war gespannt, was auf mich zukommen wird. Eine altersmässig durchmischte Gruppe aus verschiedenen Ländern (D, F, CH, USA) versammelte sich am Bahnhof, wo uns der Projektleiter, Jean Gabriel, abholte. Wir wurden auf eine einfache, aber gut eingerichtete Alphütte transportiert. Während der ganzen Woche bestand unsere Aufgabe dann darin, eine Alpwiese von wuchernden Sträuchern und kleineren Tannen zu säubern. Das Holz wurde verbrannt. Einige von uns konnten ihre pyromanischen Neigungen voll ausleben. Anfänglich war ich etwas enttäuscht, denn eigentlich verstand ich die Arbeit im Bergwald etwas differenzierter. Ich stellte mir vor, dass wir mehr mit der Aufforstung beschäftigt sein werden. Aber Jean Gabriel musste uns mehrmals aufklären, wie wichtig unsere Aufgabe auch sei. Ohne diese Arbeit würden die Alpwiesen bald einmal überwuchert sein und könnten nicht mehr bewirtschaftet werden. So habe ich begriffen, dass auch die Säuberung eine wichtige Sache ist.
Was hat dir am besten gefallen:
Die Arbeit in der Natur ist aus diversen Gründen sehr spannend: einerseits konnten wir die imposante Kulisse der Walliser Berge geniessen. Andererseits stellten wir jeden Abend das Resultat unserer Arbeit klar fest; etwas, was mir in meiner beruflichen Tätigkeit kaum möglich gewesen ist. Und schlussendlich hat mich besonders die handwerkliche Arbeit in der Natur sehr befriedigt, gerade auch weil sie mich körperlich anstrengte und ich abends ziemlich müde war, eine angenehme Müdigkeit.
Zu diesen Erfahrungen kam dazu, dass die internationale Zusammensetzung unseres Projektteams immer wieder zu interessanten Gesprächen führte.
Was hat dir am wenigsten gefallen:
Hier muss ich passen, denn ich habe keine schlechten Erinnerungen an die Woche in Trient.
Würdest du wieder teilnehmen (warum, warum nicht):
Da ich rundweg zufrieden mit dem Einsatz war, werde ich bestimmt im nächsten Jahr wieder teilnehmen. Früher oder später werde ich auch einen Einsatz im Ausland planen.
Hat die Teilnahme dein Leben/Verhalten irgendwie beeinflusst:
Nach einer Projektwoche, die arbeitsmässig nicht sehr anspruchsvoll gewesen ist, kann ich noch keine Verhaltensänderung feststellen. Ich bin aber überzeugt, dass nach weiteren Erfahrungen mit dem Wald, insbesondere mit dem Bergwald, das ökologische Bewusstsein verstärkt wird.
27. April 2011
Etwas lernen und gleichzeitig Fitness betreiben
Diggelmann Buri Beatrice
Aktuelle Tätigkeit(en): Sozialpädagogische Familienbegleiterin
Ausbildung: Sozialpädagogin
Anzahl Einsätze beim Bergwaldprojekt bisher: 9
Letzter Einsatz beim Bergwaldprojekt (Jahr, Ort): 2010 Jaun
Weitere Bergwaldprojekt-Einsätze, wann, wo? Ja, in Fanas 2011!
Wie und wann hast du vom Bergwaldprojekt gehört bzw. dein erster Kontakt?
Vor ca. 15 Jahren im Radio. Ich habe gleich gedacht, da will ich mal hin. Habe ab da auch immer mal wieder gespendet. Aus familiären Gründen war es mir nicht möglich gleich einen Einsatz zu machen, habe aber zu Hause immer wieder davon gesprochen. So haben sich meine 3 Töchter auch dafür interessiert. Alle waren vor mir in mindestens einem Einsatz im Bergwaldprojekt, und alle kamen hell begeistert zurück.
Warum hast du teilgenommen?
Ich wollte und will etwas für den Wald und die Umwelt machen. Möchte etwas über den Wald und Umwelt, die ökologischen Zusammenhänge lernen. Auch wollte ich an frischer Luft, dem Wetter, der Natur ausgesetzt meine Grenzen erfahren und spüren. Ein weiterer schöner Grund: mich mit Gleichgesinnten austauschen und eine gesellige Woche verbringen.
Wie war dein Eindruck, deine Erfahrung?
Es war wie ich mir vorgestellt hatte, oder sogar noch viel besser!
Was hat dir am besten gefallen?
Etwas über den Wald zu lernen. Auf offene Menschen zu treffen und mit ihnen etwas Sinnvolles anzupacken.
Was hat dir am wenigsten gefallen?
Einmal hatte es einen „Besserwisser, Nörgeler“ unter den Teilnehmern. Dass ich mich ab ihm genervt habe, liegt aber an mir und nicht am Bergwaldprojekt!
Und manchmal bin ich erstaunt, wie viel die Teilnehmer vom Bergwaldprojekt in der Welt herumfliegen….
Würdest du wieder mitmachen?
Ja, sicher! Sobald sich der Winter verzieht. Wo kann ich sonst in einer frohen Runde etwas lernen und gleichzeitig Fitness betreiben? Zudem kann ich immer gute Küche geniessen (ohne dass ich einkaufen, kochen, mich darum Gedanken machen muss)!
Hat die Teilnahme dein Leben oder dein Verhalten irgendwie beeinflusst?
Sicher! Ich gehe noch bewusster, sorgfältiger mit den Ressourcen um. Von einem Spaziergang durch den Wald nehme ich nun viel mehr Eindrücke mit nach Hause, es ist interessanter für mich im Wald. Als Waldbesitzerin habe ich viel gelernt und kann es in meinem Wald umsetzten.
10. März 2011