Jasmin Cantner
Jahrgang: 1966
Arbeit beim Bergwaldprojekt: Gruppenleiterin
Beruf: IT Beraterin
Berufung: ein gutes Leben führen, im Einklang mit der Natur
Lieblingsbaum: Föhre
Freizeit: Klettern, Moutainbiken, Nähen, Stricken

Aus der Computerwelt in die Bergwald-Welt. Das machst du mehrmals im Jahr. Ein einfacher Wechsel?
Während ich mit dem Zug an meinen Einsatzort fahre, stelle ich mich auf eine Woche offline ein, mittlerweile ist es wie ein zweiter Job. Die Projektwoche ist wie eine andere Welt, gleichzeitig aber auch ‚wie daheim’. Am eindrücklichsten ist die Rückreise: Je näher der Zug Zürich kommt, umso stärker spürt man die Stadt.

Was macht denn diese andere Welt aus?
Am meisten schätze ich die Arbeit und die Menschen, mir geben diese Einsätze Energie. Ich habe schon so viele Einsätze gemacht, und treffe praktisch ausschliesslich wunderbare Menschen beim Bergwaldprojekt. Zudem sehe ich jeden Abend das Resultat meiner Arbeit und habe meine Dosis Natur auf sicher.

Du kehrst immer wieder an Projektorte zurück. Wie verändert sich der Bergwald über die Jahre?
In Jaun haben wir beispielsweise im einen Jahr den Jungwald gepflegt und aufgeräumt, es war wie im Urwald da. Im kommenden Jahr sah die Fläche toll aus, das freut mich sehr. In St. Stephan haben wir drei Jahre lang einen Geröllhang bepflanzt. Praktisch 100 Prozent der Pflanzen sind angewachsen und beginnen den Hang zu stützen. Aber es gibt auch das andere Beispiel: In Langwies haben wir mal hunderte Bäumchen gepflanzt. Im nächsten Jahr waren alle an einem Pilz zugrunde gegangen.

Wie reagieren deine Arbeitskollegen auf deinen zeitintensiven Freiwilligeneinsatz?
Die Reaktionen sind positiv. Allerdings sagen die Meisten: ‚Das könnte ich nicht.’ Sie nutzen ihre Freizeit für etwas weniger Anstrengendes.

Was bedeutet dir der Wald?
Ich wohne in Riehen, in der Nähe sind Weinberge, der Schwarzwald, der Jura, die Vogesen. Mich zieht es in meiner Freizeit in den Wald obwohl es auch schöne Kulturlandschaft hat, ich geh da bei jedem Wetter hin. Die offene Fläche hat für mich nicht den Reiz.

Du warst schon in fast 100 Projektwochen. Wo hat es dir am besten gefallen?
Da kommt mir spontan Elm in den Sinn. Die Hütte ist super schön, die Landschaft gefällt mir sehr, das Martinsloch ist immer im Blickfeld. Es ist fast schon romantisch.

10. Mai 2016

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