Salomé Stähli
Jahrgang: 1985
Arbeiten beim Bergwaldprojekt: Gruppenleiterin
Beruf: Juristin
Lieblingsbaum: Lärche
Freizeit: Wandern, am liebsten mehrtägige Wanderungen mit Zelt, Skifahren, Reisen und Singen in Chören

Salomé, wie bist du auf das Bergwaldprojekt gestossen?
Das war nach meiner Abschlussprüfung an der Uni in Zürich. Ich bin im Internet auf das Bergwaldprojekt gestossen, als ich für die Abschlussprüfungen für mein Rechtsstudium lernte und eine Abwechslung nach dem vielen Lernen suchte.

Wo bist du denn hin?
Mein erster Einsatz war in Champéry. Der ist mir extrem in Erinnerung geblieben. Er hat in mir die Liebe zu den Bergen und zum Bergsport wieder geweckt, die zwischenzeitlich etwas eingeschlafen war. Die Natur, der Wald und die Bäume haben mich schon immer Interessiert.

Und dann hat es dich gepackt.
Ja, da waren zwei Gruppenleiter, an die erinnere ich mich gut. Sie hatten ein extrem breites Wissen über den Bergwald, allgemein über die Natur, und haben mit viel Begeisterung gearbeitet. Diese hat sich auf uns Teilnehmer ausgewirkt, ihre Freude an der Arbeit hat uns alle angesteckt. Wir sind alle enthusiastisch nach Hause gegangen.

Du bist immer wieder gekommen.
Ich habe immer in den Ferien teilgenommen. Es ist eine tolle Abwechslung zu einem reinen Bürojob. Ich hatte in den letzten Jahren als Juristin immer viel mit Leuten zu tun, aber täglich draussen zu sein, sich körperlich zu betätigen und ganz konkret jeden Abend das Resultat seiner Arbeit zu sehen, das tut sehr gut. Es ist viel entspannender im Bergwald zu arbeiten als etwa in einer Stadt Ferien zu machen.

Wie funktioniert der Wechsel vom Büro in den Wald?
Je abgelegener der Einsatzort, desto einfacher ist es für mich. Ich bin in der Stadt aufgewachsen, und lebe auch dort. Es ist eine grosse Umstellung, das ist klar. Aber wenn ich im Wald bin, und dort arbeite, dann ist das kein Problem.

Was ist die grösste Herausforderung für eine Gruppenleiterin?
Ganz klar die Gruppenzusammensetzung. Man möchte, dass sich alle wohl fühlen, dass alle Platz in der Gemeinschaft haben. Das ist nicht immer einfach, die Freiwilligen kommen aus sehr unterschiedlichen Berufen, Lebenssituationen, sind unterschiedlich alt. Aber das ist auch sehr spannend. Man trifft beim Bergwaldprojekt Leute, denen man sonst wohl nicht begegnen würde.

Was ist deine liebste Arbeit im Bergwald?
Mir gefällt der Wegbau, da sind die Resultate so klar ersichtlich. Ich habe auch schon Dreibeinböcke erstellt und von Hand geholzt, aber der Wegbau ist für mich etwas Besonderes.

Wie sieht deine Zukunft aus?
Ich mache derzeit in den USA einen Master im Recht im Bereich internationale nachhaltige Entwicklung. Gerne möchte ich mein Wissen dann einmal für eine Umweltorganisation in der Schweiz einsetzen. Ich bin immer wieder schockiert, wie viele Leute unsorgfältig mit unseren natürlichen Ressourcen umgehen und wie viel Schmutz sie hinterlassen.

Wie reagiert dein Umfeld auf deine Einsätze?
Sehr unterschiedlich. Mein Vater hat selber schon zwei Mal als Freiwilliger beim Bergwaldprojekt gearbeitet, und meine Mutter möchte, nach der Pensionierung, ebenfalls einmal eine Bergwaldprojekt-Woche mitmachen. Einige meiner Freunde bezeichnen dieses Engagement als abenteuerlich, aber spannend.

08. November 2016

 

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