Candid Grab
Jahrgang: 1943
Frühere Funktion beim Bergwaldprojekt: Zuständig für Projekt Malans (Praktischer Teil)
Beim Bergwaldprojekt von bis: 1987-2008
Ausbildung: Förster, Tech. Betriebsleiter Sägerei
Zivilstand/Familie: verheiratet 3 Kinder, 2 Enkel
Lieblingsbaum: Bergahorn
Liebster Projektort: Malans, Alp Calfeisen
Freizeit: Velofahren, Langlauf, Wandern, Jagd
Warum warst du Förster?
Als Jugendlicher habe ich oft in der Freizeit in einer Forstbaumschule gearbeitet. Der Verantwortliche war Förster und nahm mich ab und zu mit in seinen Staatswald. So ist mein Wunsch entstanden, im Wald zu arbeiten.

Wann bist du nach Malans gekommen?
1971 war die Försterstelle in Malans ausgeschrieben. Mein Traum war schon immer ein Bergwald! Bedingung war, dass ich auch die Sägerei in Malans mit übernehmen musste.

Wie ist es zum Einsatz mit dem Bergwaldprojekt in Malans gekommen?
Wollte der Kanton etwas „Neues“ ausprobieren, haben sie den Kreisförster Bobi Jecklin angefragt. Und hat Bobi jemand gesucht für „Neues“, kam er zu mir. So kam das Bergwaldprojekt 1987 nach Malans. In dieser Zeit hatten wir extreme Probleme mit Wildschäden. Das war der Hauptgrund für die fehlende Naturverjüngung.

Was hat dich damals am Bergwaldprojekt überzeugt?
Das Interesse am Wald. Die sehr sorgfältige und mengenmässig gute Arbeit in schwierigstem Gelände. Die Dankbarkeit der Teilnehmenden. Die sachlichen Diskussionen über Waldfunktionen.

1984 sind in „Grups“ nach starken Regenfällen 4 ha mitsamt den Bäumen zu Tal gerutscht. Diese Fläche konnte mittels Grünverbau stabilisiert werden. Gehe ich heute in dieses Waldstück sehe ich wunderschönen Jungwuchs. Nichts mehr deutet auf den Chrampf hin, die Bachverbauungen zu machen, die Begehungswege zu erstellen, alle Pflanzen hochzutragen und über Jahre vom wuchernden Unkraut freizuschneiden.

Was war anders im Bergwaldprojekt 1987 gegenüber dem letzten im Jahr 2008?
Am Anfang hatten die Teilnehmenden viele Illusionen und Ängste! Stirbt der Wald? Mit der Zeit ist das Bergwaldprojekt reifer und sachlicher geworden.

Gab es damals auch schon die „Bergwaldsuppe“ über dem Feuer?
Da bin ich nicht mehr ganz sicher, aber auf jeden Fall war die Küche sehr einfach und die Teilnehmenden waren sehr genügsam!

Warum gibt es das Bergwaldprojekt Malans nicht mehr?
Man hat den Forstbetrieb (Lehrbetrieb) aufgelöst. Dieser wird jetzt vom Jeninser Förster betreut. Die Gemeinde wollte keine Bergwaldprojekteinsätze mehr, da der Aufwand zu gross sei. Es fanden zwar regelmässig Behörden- und Waldumgänge statt, bei der die Notwendigkeit der Arbeiten nie in Frage gestellt wurde. Im Gegenteil, die geleisteten Arbeiten wurden immer sehr gelobt! Aber …??

Was wünschst du dem Bergwaldprojekt auf den 25. Geburtstag?
Dass sich weiterhin Personen (Bergwaldverantwortliche) im Interesse der Natur für den Wald einsetzen. Dass man die Politik ein wenig mehr auf die Funktion vom Wald und nicht nur auf das Geld zurücksetzt. Im Wald arbeiten wir für die kommenden Generationen.

Deine Leidenschaft ist ja das Rennvelo?
Ja, nach der RS habe ich angefangen, intensiv Rennvelo zu fahren. Unter anderem war ich Schweizer Meister im Stehrennen sowie an drei Weltmeisterschaften. Doch damals waren die Gegner schon käuflich. Das war auch ein Grund weshalb ich das Rad frühzeitig an den Nagel gehängt habe und mit Freuden in den Wald zurückgegangen bin.

18. Oktober 2012

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