Beat Deplazes
Jahrgang: 1960
Beruf: Vertragsmanager bei der Swisscom und bald Pensionär
Lieblingsbaum: Mir gefallen alle Bäume!
Hobbies: Wanderungen möglichst vor der Haustüre und dabei die Gedanken frei in alle Richtungen schweifen lassen.

Beat, du bist seit 2016 im Stiftungsrat vom Bergwaldprojekt. Wie bist du dazu gekommen?
Ich kannte das Bergwaldprojekt schon länger und war oft als Freiwilliger in verschiedenen Projektwochen tätig. Mir hat das sehr gefallen! Da fragte mich Reto Hefti, der ehemalige Leiter vom Amt für Wald und Naturgefahren GR und damaliger Präsident vom Stiftungsrat des Bergwaldprojekts, ob ich nicht in den Stiftungsrat eintreten möchte, was ich gerne tat. Als Präsident vom WWF Graubünden vertrete ich so die Linie der Gründer: Das Bergwaldprojekt ist ein Kind von Greenpeace und dem WWF.

Du hast unterdessen schon an 24 Projektwochen an verschiedenen Orten der Schweiz als Freiwilliger teilgenommen. Was gefällt dir so daran?
Ich empfinde diese Projektwochen als etwas Sinnvolles, ich stehe zu 100% dahinter. Ich bin gern mit den unterschiedlichsten Leuten zusammen. Man arbeitet gemeinsam und erfährt dabei viel über das Leben der Anderen. Am Abend sieht man, was man geschaffen hat. Jeder kann etwas gut und man teilt die Arbeit danach auf; man macht auch Sachen, die man sonst nie macht. Und die Küche ist interessant: Susanna zum Beispiel, eine der langjährigen Köchinnen beim Bergwaldprojekt, kann in jeder Küche kochen, egal ob mit Strom, Gas oder auf dem offenen Feuer und geht in die Natur hinaus, um Kräuter und essbare Blumen für das Abendessen zu pflücken. Das finde ich grossartig!

Du bist seit bald 13 Jahren mit uns im Bergwald unterwegs. Siehst du Veränderungen?
Als Laie ist dies schwierig zu sehen. Wenn einem aber der Fachmann oder die Fachfrau etwas zeigt und erklärt, fällt es einem dann schon auf. Mir persönlich fallen im Raum Chur und Ilanz die vielen Flecken von verdorrten Fichten auf, mir scheint, das werden immer mehr. Und dass es auch immer mehr Steinschlagnetze gibt, sticht ebenfalls ins Auge. Die Wälder mögen die starken Niederschläge an gewissen Orten nicht mehr schlucken und teure Verbauungen müssen her.

In der Kulturlandschaft ist das Augenfälligste der Verlust der Biodiversität. Auf meinem Schulweg als Kind kam ich durch artenreiche Blumenwiesen. Jetzt sieht man dort nur noch Gelb: alles Löwenzahn.

Denkst du, dass Freiwilligenarbeit ein Trend bleiben wird?
Es wird sicher schwieriger. Meiner Meinung nach sollte man die Rentner:innen abholen. Die sind vielleicht etwas langsamer, aber voll motiviert dabei. In der Projektwoche im Naturpark Pfyn-Finges (VS) war ein Rentner unter den Freiwilligen, der war zehn Jahre älter als ich, aber der hatte ein unglaubliches Geschick und grosse Ausdauer.

Was wünschst du dem Bergwaldprojekt für die Zukunft?
Ich wünsche ihm, dass es wachsen und sich weiter ausbreiten darf; hier, im Tessin und der welschen Schweiz. Eigentlich müssten alle sagen: Der Wald ist unser Freund! Und zu einem Freund trägt man Sorge[PM1] . Hier in Graubünden sind 60% der Dörfer und der Infrastrukturen vom Wald geschützt und das ist in anderen Bergkantonen nicht anders. Wir sind alle stark von ihm abhängig!

Sco participont, cussegl da fundaziun e sco persuna engaschada per la natira has ti fatg ton per nus! Engraziel fetg, Beat

15.08.2024

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