Sibylle Grieder
Jahrgang: 1957
Arbeiten beim Bergwaldprojekt: Weide vom Sefistrauch befreien
Beruf: ehemalige Deutsch- und Englischlehrerin in Flims
Lieblingsbaum: Eiche
Freizeit: im Garten arbeiten, Enkelkinder hüten und weit wandern

Sibylle, du kennst das Bergwaldprojekt schon seit den 90er Jahren. Wie kam es dazu?
Ich wohnte mit meinem Mann in Schlieren ZH. Wir gingen seit 13 Jahren in der Surselva z’Alp. Eines Jahres beschlossen wir, nach der Alp nicht mehr ins neblige Schlieren zurückzukehren, sondern in der Surselva zu bleiben. Einen genauen Plan hatten wir aber nicht. Am letzten Tag des Alpsommers lernten wir Silvia, die Frau des damaligen Geschäftsführers des Bergwaldprojektes Renato Ruf kennen. Sie begeisterte uns sofort für das Bergwaldprojekt und motivierte uns zur Mitarbeit. Mein Mann ging mit Renato in den Wald holzen und ich war im folgenden Sommer als Köchin im Einsatz.

Dann gab es bei euch eine längere Pause vom Bergwaldprojekt. Warum das?
Es kamen die Kinder, ich begann in Flims Schule zu geben und wir gingen mit der ganzen Familie z’Alp. Das Bergwaldprojekt hatte in dieser Zeit halt einfach keinen Platz.

Wie kam es dazu, dass du jetzt, 30 Jahre später als Freiwillige zurückkommst?
Ich bin seit ein paar Monaten pensioniert. Da dachte ich mir spontan, dass ich mal einen Einsatz als Freiwillige machen könnte. So meldete ich mich mit einer Freundin an, sie ist übrigens auch pensioniert. Wir gingen nach Naters im Wallis. Das war richtig lustig!

Was für Arbeiten habt ihr denn gemacht?
Wir mussten eine ehemalige Weide vom Sefistrauch befreien. Das ist eine Wachholderart, die alles überwuchert. Es war streng, aber es hat mir Spass gemacht, die Sträucher zu fällen und zu sehen, was wir geschafft hatten in einem Tag. Die Gruppe war toll und im Team war man auch motiviert. Wir Frauen waren vielleicht etwas zu gründlich!

Aber zu anstrengend wars nicht?
Nein, wir hatten ja auch regelmässig Pausen und haben viel gegessen! (lacht)

Und die Unterkunft, war die nicht etwas zu einfach?
Nein, die Unterkunft war für mich überraschend luxuriös mit Duschen und Warmwasser! Ich bin mich ja an einfache Unterkünfte gewohnt von meinen Alpsommern her. Nur kalt will ich’s nicht mehr haben. Deshalb würde ich im Frühling auch nicht zelten.

Kommst du wieder in ein Projekt?
Aber sicher!

03. August 2021

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