Baggenstos Robert
Jahrgang: 1952
Aktuelle Tätigkeit(en): Frührentner
Ausbildung: Bankkaufmann
Anzahl Einsätze beim Bergwaldprojekt bisher: 1
Letzter Einsatz beim Bergwaldprojekt (Jahr, Ort): 2010, Trient
Wie und wann vom Bergwaldprojekt gehört/erster Kontakt:
Vortrag im Rotary Club
Warum teilgenommen:
Die Bergwelt hat mich schon immer fasziniert. In meiner Freizeit habe ich, wenn immer möglich, denn auch viele Berg- und Skitouren unternommen. Dies hat mir immer wieder geholfen, die schwierigen Situationen im Leben, denen wir alle ausgesetzt sind, realistischer einzustufen. Weil ich bisher von der Natur und ihrer Schönheit viel profitieren konnte, möchte ich nun, da ich Zeit habe, ihr etwas zurückgeben. Als Frühpensionierter möchte ich daher meine Zeit für sinnvolle Projekte in der Bergwelt einsetzen. Das Bergwaldprojekt ist dazu die ideale Institution.
Wie war der Eindruck, die Erfahrung:
Mein bisher einziger Einsatz erfolgte in Trient im September 2010. Ich war gespannt, was auf mich zukommen wird. Eine altersmässig durchmischte Gruppe aus verschiedenen Ländern (D, F, CH, USA) versammelte sich am Bahnhof, wo uns der Projektleiter, Jean Gabriel, abholte. Wir wurden auf eine einfache, aber gut eingerichtete Alphütte transportiert. Während der ganzen Woche bestand unsere Aufgabe dann darin, eine Alpwiese von wuchernden Sträuchern und kleineren Tannen zu säubern. Das Holz wurde verbrannt. Einige von uns konnten ihre pyromanischen Neigungen voll ausleben. Anfänglich war ich etwas enttäuscht, denn eigentlich verstand ich die Arbeit im Bergwald etwas differenzierter. Ich stellte mir vor, dass wir mehr mit der Aufforstung beschäftigt sein werden. Aber Jean Gabriel musste uns mehrmals aufklären, wie wichtig unsere Aufgabe auch sei. Ohne diese Arbeit würden die Alpwiesen bald einmal überwuchert sein und könnten nicht mehr bewirtschaftet werden. So habe ich begriffen, dass auch die Säuberung eine wichtige Sache ist.
Was hat dir am besten gefallen:
Die Arbeit in der Natur ist aus diversen Gründen sehr spannend: einerseits konnten wir die imposante Kulisse der Walliser Berge geniessen. Andererseits stellten wir jeden Abend das Resultat unserer Arbeit klar fest; etwas, was mir in meiner beruflichen Tätigkeit kaum möglich gewesen ist. Und schlussendlich hat mich besonders die handwerkliche Arbeit in der Natur sehr befriedigt, gerade auch weil sie mich körperlich anstrengte und ich abends ziemlich müde war, eine angenehme Müdigkeit.
Zu diesen Erfahrungen kam dazu, dass die internationale Zusammensetzung unseres Projektteams immer wieder zu interessanten Gesprächen führte.
Was hat dir am wenigsten gefallen:
Hier muss ich passen, denn ich habe keine schlechten Erinnerungen an die Woche in Trient.
Würdest du wieder teilnehmen (warum, warum nicht):
Da ich rundweg zufrieden mit dem Einsatz war, werde ich bestimmt im nächsten Jahr wieder teilnehmen. Früher oder später werde ich auch einen Einsatz im Ausland planen.
Hat die Teilnahme dein Leben/Verhalten irgendwie beeinflusst:
Nach einer Projektwoche, die arbeitsmässig nicht sehr anspruchsvoll gewesen ist, kann ich noch keine Verhaltensänderung feststellen. Ich bin aber überzeugt, dass nach weiteren Erfahrungen mit dem Wald, insbesondere mit dem Bergwald, das ökologische Bewusstsein verstärkt wird.
27. April 2011