Tujetsch

Ort & Landschaft

Ort

Die Talschaft Tujetsch – oder das Tujetsch, wie es in der dort hauptsächlich gesprochenen Rätoromanischen Sprache genannt wird – liegt zuoberst in der Surselva, dem bündnerischen Vorderrheintal, am Fuss des Oberalppasses und am Rand des Gotthardgebietes. Hier entspringt der Rhein aus dem malerischen Tomasee. Das Hochtal besteht aus dem Hauptort Sedrun mit mehreren verstreuten Fraktionen und befindet sich auf über 1400m, umgeben von einem Kranz an Gipfeln von über 3000m Höhe.

Das Tujetsch ist wirtschaftlich und landschaftlich geprägt vom Wintertourismus, der aktuell hauptsächlich im Verbund mit Andermatt von einem Ägyptischen Investor betrieben wird. Die Land- und Alpwirtschaft spielt aber nach wie vor eine wichtige Rolle. Schlussendlich ist aber die Wasserkraft das entscheidende wirtschaftliche Fundament der Gemeinde. Im Tujetsch befindet sich auch der Stollen zum Alptransit Basistunnel, an dem während fast zwei Jahrzehnten gearbeitet wurde und der als Projekt «Porta Alpina» kurz die Hoffnung auf den Anschluss an die grossen Zentren genährt hat.

Das Tujetsch ist äusserst reich an Kristallen und Mineralien. Die Funde werden weltweit in Museen ausgestellt.

Wald und Kulturlandschaft

Das Klima im Tujetsch ist rauh, die Naturkräfte sind allgegenwärtig und der Wald befindet sich an der Grenze seines Ausdehnungsgebietes. Im Talboden fliesst der junge Rhein durch Auenwälder. Der Wald stockt in einem Mosaik aus land- und alpwirtschaftlich genutzten Flächen und wird immer wieder von Schluchten oder Seitentälern unterbrochen. Er besteht von Natur aus hauptsächlich aus Fichten. An der Waldgrenze wird er lückig und licht. In Richtung Süden gibt es Relikte von Arven und einzelne Lärchen. Exemplare davon werden auf 800 Jahre geschätzt.

Das frühere Leben in der oberen Surselva auf rund 1200 m ü. M. war hart, die Lebensgrundlagen karg. Die Menschen waren zu einer angepassten Nutzung der Natur gezwungen, welche diese aber extrem stark beeinflusste und oft bis an die Grenze der Zerstörung belastete. Spuren dieser jahrhundertelangen Landnutzung finden sich in Wald und Alplandschaft noch heute und bilden eine einzigartige alpine Kulturlandschaft.

Infolge des Strukturwandels im Berggebiet wurden in den letzten Jahrzehnten viele Landwirtschaftsbetriebe und Alpen aufgegeben und die freien Flächen mit oft hoher Biodiversität wachsen ein.

Der Wald im Tujetsch dient zum grössten Teil als überlebenswichtiger Schutzwald und muss entsprechend gepflegt werden. Dies ist inbesondere deshalb nötig, als dass er in den letzten Jahrzehnten immer wieder massiv von Stürmen und Borkenkäferbefall heimgesucht wurde.

Arbeiten

Die Hauptarbeit ist das Freihalten der Weiden mittels Entbuschen oder Waldrandpflege. Hauptsächlich Fichten, Alpenerlen «Draussa» und Birken werden gefällt und in grossen Haufen abseits der guten Weideflächen aufgeschichtet. Dort vermodern sie nach und nach und bieten Insekten und Kleintieren ein willkommenes Biotop. Weiter werden die Weiden von Lawinenholz gesäubert.

Die forstlichen Arbeiten werden immer unter Anleitung von erfahrenen Projektleitenden und Gruppenleitenden durchgeführt. Eine situations- und wetterbedingte Anpassung der Arbeiten ist jederzeit möglich.

Am Sonntag werden die Arbeiten und das Bergwaldprojekt in einem Einführungsvortrag vorgestellt. Der Tag der Freiwilligen beginnt jeweils mit einem währschaften Morgenessen um 6.30 Uhr. Ein Halbtag pro Woche ist für die gemeinsame forstliche Exkursion in der näheren Umgebung reserviert. Zu den Aufgaben der Freiwilligen gehört auch die Unterstützung der Köchin/des Koches beim Aufräumen und Abwaschen.

Idee, Ziel und Projektpartner

Das Projekt «Tujetsch» findet zum ersten Mal auf Initiative von innovativen Bauern, der Bauernschaft «Uniun purila» und der Gemeinde statt. Das erste Jahr ist ein Pilotprojekt und es geht es ausschliesslich darum, die Weiden mit grosser Biodiversität auf öffentlichem Grund offen zu halten, da dies die Ressourcen und Möglichkeiten der Bauern übersteigt.

Offene und lichte Flächen sind in der alpinen Kulturlandschaft wichtig, sie sind Heimat für viele seltene und schöne Pflanzen und Tiere.

Unterkunft & Verpflegung

Unterkunft

Gruppenunterkunft Steil’alva
1400 m.ü.M.
Matratzenlager
Ess- und Aufenthaltsraum in der Unterkunft
WC und Dusche
fliessend warmes Wasser
Strom vorhanden

Zelten nicht möglich

Verpflegung

Frühstück und Abendessen in der Unterkunft, Mittagessen im Wald. Es gibt vollwertige Verpflegung basierend auf nachhaltigen Prinzipien (regional, saisonal, biologisch, wenig Fleisch).

Mitnehmen & Spezielles

  • feste, hohe Bergschuhe (über Knöchel) mit Profilsohle, zwei Paar empfohlen
  • Arbeitskleidung, Arbeitshandschuhe
  • Regenjacke, Regenhose, Gamaschen empfohlen
  • warme Kleidung!
  • Schlafsack
  • Hausschuhe
  • Stirn- oder Taschenlampe
  • Sonnencrème, Sonnenbrille, Kopfbedeckung
  • Tagesrucksack, Taschenmesser, Trinkflasche, Thermosflasche empfohlen
  • Frotteewäsche
  • persönliche Utensilien

 

Voraussetzungen

  • Gute körperliche Verfassung und Trittsicherheit. Die Arbeiten können in steilem Gelände stattfinden.
  • Pünktliches Erscheinen am Treffpunkt. Spätere Anreise oder frühere Abreise sind nicht möglich.
  • Den Anweisungen des Projektpersonals ist Folge zu leisten.
  • Versicherung ist Sache der Teilnehmenden.
  • Keine Hunde.
  • Während dem Einsatz werden Fotos gemacht, die möglicherweise in unseren Publikationen veröffentlicht werden. Bitte melde dich beim Projektleitenden, falls du damit nicht einverstanden bist.

An- und Abreise

An- und Abreise
Aus ökologischen Gründen bitte mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen oder Fahrgemeinschaften bilden. Es können keine Parkplätze zur Verfügung gestellt werden.

Treffpunkt (die Teilnahme ist nur möglich mit einer vorgängig bestätigten Anmeldung über das Bergwaldprojekt)
Sonntag, 16.31 Uhr, Sedrun Bahnhof

Abschluss
Samstag, 11 Uhr ab Treffpunkt

 

Abmeldung
Bei Verhinderung bitten wir um sofortige Abmeldung unter +41 (0)81 650 40 40 oder
Für Notfälle sind wir am Anreisetag erreichbar. Die entsprechende Telefonnummer findet ihr unter dem Link im Bestätigungsmail zur Anmeldung.

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