Calfeisen

Ort & Landschaft

Ort

Das Calfeisental SG ist nur über eine schmale Strasse entlang des Gigerwald-Stausees erreichbar. Am Ende des Stausees, bei St. Martin, öffnet sich das schmale, felsige Tal und macht einem breiten Hochtal mit weiten Alpweiden und Wäldern Platz.
Das Calfeisental war von vom 14. bis zum 17. Jahrhundert von Valsern ganzjährig bewohnt. Zeuge davon ist die Valsersiedlung St. Martin, die im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist. Wirtschaftliche Bedeutung hat das Calfeisental durch die Wasserkraft, die Alpwirtschaft und den sanften Tourismus, es gehört zum Unesco-Welterbe Tektonikarena Sardona.

Wald und Kulturlandschaft

Das Calfeisental ist ein Mosaik aus Fels, Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Im vorderen, montanen Teil, ist der Wald gemischt aus Fichte, Weisstanne, Buche und Ahorn. Je höher oder weiter ins Tal hinein man steigt, desto mehr dominiert die Fichte. Da die Lärche ihre Nadeln im Herbst abwirft, bietet sie den Staublawinen weniger Widerstand und kommt so häufig in den Felswänden und am Rand von Lawinenzügen vor. Auch der trockene Föhnwind begünstigt das Vorkommen der Lärche.
Das frühere Leben der Valser auf über 1300 m.ü.M. war sehr hart und die Lebensgrundlagen karg. Die Valser waren zu einer angepassten Nutzung der Natur gezwungen, welche diese aber extrem stark beeinflusste und oft bis an die Grenze der Zerstörung belastete. Spuren dieser jahrhundertelangen Landnutzung finden sich im Wald und der Alplandschaft noch heute. Infolge des Strukturwandels im Berggebiet wurden aber in den letzten Jahrzehnten viele Alpen aufgegeben und sie wachsen ein.
Durch die Abgeschiedenheit ist das Calfeisental ein Rückzuggebiet für Wildtiere. So wurden 1911 auch hier wieder die ersten Steinböcke der Schweiz angesiedelt. Auch wurden mehrmals Bartgeier erfolgreich ausgewildert.

Arbeiten

Die Hauptarbeiten sind der Aus- und Neubau eines Waldweges. Dieser wird immer wieder durch Rutschungen und Lawinen zerstört, so dass eine neue Linienführung notwendig ist. Daneben werden Entbuschungsarbeiten und Jungwaldpflege durchgeführt.
Die forstlichen Arbeiten werden immer unter Anleitung von erfahrenen Projektleitenden und Gruppenleitenden durchgeführt. Eine situations- und wetterbedingte Anpassung der Arbeiten ist jederzeit möglich.

Am Sonntag werden die Arbeiten und das Bergwaldprojekt in einem Einführungsvortrag vorgestellt. Der Tag der Freiwilligen beginnt jeweils mit einem währschaften Morgenessen um 6.30 Uhr. Ein Halbtag pro Woche ist für die gemeinsame forstliche Exkursion in der näheren Umgebung reserviert. Zu den Aufgaben der Freiwilligen gehört auch die Unterstützung der Köchin/des Koches beim Aufräumen und Abwaschen.

Idee, Ziel und Projektpartner

Trotz schöner Alpflächen, einem wirtschaftlichen Standbein aus Wasserkraft und Tourismus und trotz öffentlicher Beiträge an die Waldpflege können der Wald und die Landschaft im Calfeisental durch die Eigentümer nicht kostendeckend gepflegt werden. Es werden oft nur die allernötigsten Arbeiten in den Wäldern mit direkter Schutzwirkung und die Weidepflege auf den maschinell bearbeitbaren Flächen ausgeführt.
Das Projekt soll mithelfen, die alpine Kulturlandschaft zu erhalten, die durch ihre vielfältige Struktur aus Wiesen, Felsen, Feuchtflächen und Waldteilen eine grosse Biodiversität aufweist und vor allem für die Wildtiere ein Rückzugsgebiet am Rand der stark besiedelten Zentren ist. Diese reichhaltige Landschaft wird durch eine angepasste Nutzung des Waldes und der Alpen gewährleistet.
Das Bergwaldprojekt arbeitet im Calfeisental mit dem Förderverein Walsersiedlung St. Martin zusammen. Die Arbeiten geschehen in Absprache mit dem lokalen Forstdienst.

Unterkunft & Verpflegung

Unterkunft

einfache Alphütte, Untersäss Malanseralp, Sankt Martin
1730 m.ü.M.
Matratzenlager
Aufenthaltsraum
WC
keine Dusche
kaltes fliessendes Wasser
kein Strom

Zelten möglich

Verpflegung

Frühstück und Abendessen in der Unterkunft, Mittagessen im Wald. Es gibt vollwertige Verpflegung basierend auf nachhaltigen Prinzipien (regional, saisonal, biologisch, wenig Fleisch).

Mitnehmen & Spezielles

  • feste, hohe Bergschuhe (über Knöchel) mit Profilsohle, zwei Paar empfohlen
  • Arbeitskleidung, Arbeitshandschuhe
  • Regenjacke, Regenhose, Gamaschen empfohlen
  • warme Kleidung!
  • Schlafsack
  • Hausschuhe
  • Stirn- oder Taschenlampe
  • Sonnencrème, Sonnenbrille, Kopfbedeckung
  • Tagesrucksack, Taschenmesser, Trinkflasche, Thermosflasche empfohlen
  • Frotteewäsche
  • persönliche Utensilien

 

Spezielles mitnehmen

  • Kopfkissenbezug
  • evt. Fixleintuch / Bettlaken

Voraussetzungen

  • Gute körperliche Verfassung und Trittsicherheit. Die Arbeiten können in steilem Gelände stattfinden.
  • Pünktliches Erscheinen am Treffpunkt. Spätere Anreise oder frühere Abreise sind nicht möglich.
  • Den Anweisungen des Projektpersonals ist Folge zu leisten.
  • Versicherung ist Sache der Teilnehmenden.
  • Keine Hunde.
  • Während dem Einsatz werden Fotos gemacht, die möglicherweise in unseren Publikationen veröffentlicht werden. Bitte melde dich beim Projektleitenden, falls du damit nicht einverstanden bist.

An- und Abreise

An- und Abreise
Aus ökologischen Gründen bitte mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen oder Fahrgemeinschaften bilden. Es können keine Parkplätze zur Verfügung gestellt werden.

Treffpunkt (die Teilnahme ist nur möglich mit einer vorgängig bestätigten Anmeldung über das Bergwaldprojekt)
Sonntag, 16.28 Uhr, Postauto Haltestelle «Gigerwald, Staudamm»

Abschluss
Samstag, 11 Uhr ab Treffpunkt

 

Abmeldung
Bei Verhinderung bitten wir um sofortige Abmeldung unter +41 (0)81 650 40 40 oder
Für Notfälle sind wir am Anreisetag erreichbar. Die entsprechende Telefonnummer findet ihr unter dem Link im Bestätigungsmail zur Anmeldung.

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