NEIN im Interesse des Bergwaldes

Bergwaldprojekt sagt Nein zum Jagdgesetz, Abstimmung 17. Mai 2020

Das ökologische Gleichgewicht zwischen Wild und Wald ist aus dem Lot und gefährdet den Schutzwald. Der artenreiche Bergwald steht auf dem Spiel. Hier helfen Luchs und Wolf. Nur ein Nein zum revidierten Jagdgesetz schont Wald, Luchs und Wolf.

Wer sich die jungen Bäume im Bergwald genauer anschaut, weiss Bescheid. Das Wild – damit sind die wildlebenden Huftiere wie Gams, Hirsch und Reh gemeint – hat seit seiner Ausrottung vor rund 100 Jahren beständig zugenommen. Eigentlich eine erfreuliche Tatsache. Nur: Seit über 25 Jahren drängen sich die Wildtiere in so hoher Zahl in weite Teile des Waldes. Sie belasten so den eigenen Lebensraum. Bereits auf einem Drittel der Waldfläche der Schweiz ist die Verjüngung der Bäume durch Verbiss, Schälen und Fegen gänzlich verhindert oder nachhaltig beeinträchtigt worden. Besonders leiden empfindliche Baumarten wie Weisstanne, Linde, Föhre und Eiche. Dies sind Baumarten, auf die ein widerstandsfähiger Wald angesichts des Klimawandels besonders angewiesen ist.

Luchs, Wolf sorgen für gesunden Jungwald und sparen Kosten
Die Wölfe und Luchse, die nun wieder in den Alpenraum eingewandert sind, haben bereits nach wenigen Jahren zu einer deutlichen Verringerung der Schäden an der Waldverjüngung geführt.

Befremdend: Die hohen Kosten, welche die öffentliche Hand für die Verhütung von Wildschäden aufwirft, wird nicht thematisiert. Wildzäune, Plastiksterne als Knospenschutz, chemischer Anstrich oder Polynetze zum Abdecken der Rinde erzeugen jährliche Kosten in Millionenhöhe. Verbauungen als Ersatzmassnahmen drohen ebenfalls in der Höhe von Millionen von Franken, falls sich die Wildsituation in Schutzwäldern nicht ändert, so zum Beispiel im Riederwald VS, an der Rigi SZ und in der Surselva GR.

 

Für weitere Fragen:
Martin Kreiliger, Tel. 081 650 40 40

 

Bildmaterial, zu beziehen auf der Website Bergwaldprojekt:
Medienbilder download
Bild 1: Freiwillige des Bergwaldprojekts bauen Wildschutzzäune in Arosa (GR)
Bild 2: Ausserhalb der schützendes Zauns kommt keine natürliche Verjüngung auf. Zaun von Freiwilligen des Bergwaldprojekts im 2008 in Curaglia (GR) gebaut.
Bild 3: Einzelschutz von Traubeneiche, Kirschbaum, Bergahorn, Spitzahorn, Walnuss, Lärche und Douglasie im Jura (SO)
Bild 4: Durch Wild verbissene Weisstanne an der Rigi (SZ)
Bild 5: Schafwolle um die Knospe einer Fichte zum Schutz vor Wildverbiss in Trin (GR)
Bild 6: Ein Freiwilliger des Bergwaldprojekts webt Schafwolle um die Knospe einer Fichte zum Schutz vor Wildverbiss in Trin (GR)
Bild 7: Ein Freiwilliger des Bergwaldprojekts schützt die Knospe einer Weisstanne mit einem Plastikstern vor Wildverbiss im Entlebuch (LU)
Bild 8: Jungwölfe am Calanda GR (Foto Peter A. Dettling)

 

Bergwaldprojekt
Das Bergwaldprojekt ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Trin (GR) und führt Arbeitseinsätze mit forstlichen Laien im Bergwald durch. Seit 1987 haben rund 60 000 Freiwillige durch das Bergwaldprojekt im Alpenraum Arbeitstage zum Erhalt des Schutzwaldes geleistet. Teilnehmen können Frauen und Männer von 18 bis 88 Jahren. Eine Bergwaldprojekt-Woche ist für die Teilnehmenden kostenlos. Die Arbeit der Stiftung Bergwaldprojekt wird durch Spenden, Mitgliederbeiträge, Legate, Beiträge von Partnerorganisationen und Waldbesitzern ermöglicht. www.bergwaldprojekt.ch

 

Medienmitteilung vom 05. März 2020, Trin GR

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