25 Jahre Zusammenarbeit in Curaglia
Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass der Sturm Vivian wütete. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern fegte er über die Schweiz. Auch über das Medelser Dorf Curaglia. Dort leistete er ganze Arbeit: Am 28. Februar 1990, am Tag nach dem Sturm, lag der gesamte Schutzwald über Curaglia flach. Vivian hatte 50’000 Bäume geknickt. Später kamen 10’000 Bäume als Borkenkäferholz dazu.
Neben der Armee und dem Zivilschutz war auch das Bergwaldprojekt rasch vor Ort und half mit Freiwilligen, den Hang zu räumen und zumindest für jenen Winter einigermassen abzusichern.
Der Zivilschutz und das Militär leisteten Soforthilfe. Das Bergwaldprojekt blieb. Es engagiert sich seit jener Sturmnacht Jahr für Jahr während zwei Projektwochen in Curaglia. Unter kundiger Leitung pflanzten Freiwillige über 56’000 Bäume auf rund 46 Hektaren; setzten Dreibeinböcke, um die jungen Bäume vor Schneerutschungen zu schützen; erstellten Wildzäune; legten 25 Kilometer Wege an und widmen sich nun der Pflege des jungen Waldes.
Über 1000 Teilnehmende arbeiteten in diesen 25 Jahren während 54 Projektwochen im Schutzwald über Curaglia. Dieser ist wieder gut gediehen und er bietet bereits Schutz – eine stabile Schutzwirkung entfaltet er aber erst nach gut 50 Jahren.
Das Engagement des Bergwaldprojektes wurde jetzt gewürdigt. Amtsträger von damals, Teilnehmende des Bergwaldprojektes und heutige Verantwortliche von Gemeinde und Kanton trafen sich im Juli zu einem gemeinsamen Anlass. Unter ihnen der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli, der ebenfalls bereits kurz nach dem Sturm am steilen Hang oberhalb Curaglia gestanden und mitgeholfen hatte.
Hervorgehoben und gelobt wurde von allen Seiten die gute Zusammenarbeit. Gleichzeitig wurde aber auch betont, dass das Projekt noch lange nicht abgeschlossen ist.
15. September 2015