20 Jahre Engagement für den Schutzwald in Soazza
Seit über zwei Jahrzehnten setzen sich Freiwillige des Bergwaldprojekts mit grossem Einsatz für den Bergwald in Soazza GR im südbündnerischen Misox ein, pflegen den Schutzwald und die traditionellen Kastanienselven – mit dem Ziel, den Wald klimaresilient zu machen, seine Schutzfunktion zu stärken und die Biodiversität zu fördern. Denn der Schutzwald spielt eine zentrale Rolle: Er schützt das Dorf Soazza mit seinen rund 300 Einwohner:innen sowie die wichtige Verkehrsachse A13.
Das Misox blickt auf eine lange Nutzungsgeschichte zurück: Über Jahrhunderte prägten Landwirtschaft, Köhlerei und der Anbau von Edelkastanien die Landschaft. Doch mit dem Bau von Kraftwerken und der A13 in den 1950er-Jahren veränderte sich vieles – traditionelle Nutzung ging zurück, Flächen verbuschten, Fichten und Birken breiteten sich aus. Die Folge waren instabile, artenarme Waldbestände. Der verheerende Waldbrand von 2016, der 120 Hektaren zerstörte, zeigte die Verletzlichkeit des Waldes deutlich.
Viele Bestände sind geschwächt – durch Wildverbiss, fehlende Samenbäume klimafitter Arten und Wetterextreme. Doch dank viel Engagement des lokalen Fortbetriebes und den Freiwilligen des Bergwaldprojekts entstehen auf den offenen Flächen durch gezielte Pflanzungen und Pflege wieder vielfältige, stabile Wälder. Gemeinsam mit Freiwilligen werden Wildschutzzäune errichtet und Baumarten wie Edelkastanie, Traubeneiche oder Mehlbeere gepflanzt – robust gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels.
Neben dem Schutzwald engagieren sich die Freiwilligen auch bei der Pflege der Alpweiden und der Kastanienselven. Über 850 Menschen haben in den letzten 20 Jahren mehr als 5 000 Arbeitstage geleistet – ein starkes Zeichen für gelebten Naturschutz.
Unser besonderer Dank gilt Revierförster Thomas Tschuor, Regionalforstingenieur Luca Plozza und der Gemeinde Soazza für die engagierte Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre gemeinsamen Einsatzes für den Bergwald im Misox!