Ort & Landschaft
Ort
Biasca liegt nördlich von Bellinzona in der unteren Leventina, wo das Bleniotal in Richtung Lukmanierpass vom Haupttal abzweigt. Der Ort liegt in der Flachen Schwemmebene von der Mündung des Brenno Flusses in den Ticino. Der Talboden ist mit seiner maximal gut einem Kilometer Breite schmal. Die Hänge sind steil und grösstenteils bewaldet. Bekannt sind die grossen Wasserfälle gleich östlich der Bahnlinie, welche man vom Zug aus bestaunen kann.
Wald und Kulturlandschaft
Das Dorf ist flankiert von steilen und felsigen Berghängen. Wo Wald vorhanden ist, schützen die Bäume das Dorf und die Infrastruktur gegen Steinschlag. Die Vegetation hat insbesondere eine wichtige Funktion im Wasserhaushalt. Im Sommer kann es sehr heftige Starkniederschläge geben. Das Wurzelwerk der Bäume und Sträucher unterstützt den Rückhalt des Wassers und die Armierung des Bodens massgebend und schützt so vor Rutschungen und Murgängen.
Oben an den steilen Felswänden breiten sich offene Alpweiden aus. Diese sind nur zu Fuss erreichbar. Wie überall auf der Alpensüdseite hat die alpine Landschaft in den letzten Jahrzehnten eine grundlegende Veränderung erfahren. Bedingt durch die Modernisierung der Landwirtschaft und durch den Strukturwandel im Berggebiet werden viele Alpen nicht mehr oder mit zu wenigen Tieren bestossen. Die Weiden und Wiesen wachsen ein. Zwar ergibt dies oft einen Gewinn an Schutzwald. Wo dieser nicht vorrangig ist, geschieht aber eine deutliche Verarmung der Landschaft und ein grosser Verlust an Biodiversität. Mit einher geht der Verlust der traditionellen Infrastruktur wie Alphütten und Säumerpfade. Diese Wege aus Granitplatten, die sich teilweise abenteuerlich durch die Felswände, vorbei an Wasserfällen und durch mystisch anmutende Buchenwälder schlängeln, sind ein besonderes Kulturgut des Tessins und benötigen wenig, aber laufenden Unterhalt.